Die Starke Schule beider Basel begrüsst den von der Bildungsdirektion
ausgearbeiteten Gegenvorschlag zur
formulierten Initiative „Ja zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten
und Themen“. Mit dem Gegenvorschlag werden zentrale Anliegen der Starken Schule
sowie der Initiative weitgehend erfüllt.
Starke Schule begrüsst Gegenvorschlag, Medienmitteilung Starke Schule beider Basel, 5.7.
Gegenvorschlag:
§ 7b Stufenlehrpläne Volksschule (neu)
1 Die Stufenlehrpläne der Primarstufe und der Sekundarstufe I enthalten
Stoffinhalte, Themen und Kompetenzbeschreibungen.
2 Für die Sekundarstufe I sind sie nach Jahreszielen und
Anforderungsniveaus differenziert und abgestimmt auf die Inhalte und
Anforderungen der beruflichen Grundbildung mit oder ohne Berufsmaturität, der
Fachmittelschule und des Gymnasiums.
Der Gegenvorschlag enthält zusätzlich wichtige Elemente, welche die
Initiative nicht berücksichtigt und die nun erfreulicherweise ebenfalls im
Bildungsgesetz verankert werden sollen.
1. Die Lehrpläne
der Primar- und Sekundarstufe I enthalten neben den Kompetenzbeschreibungen des
Lehrplans 21 klar definierte Stoffverteilungspläne mit Inhalten und Themen.
Dass die Kompetenzbeschreibungen des Lehrplanes 21 ebenfalls Bestandteil des
neuen Lehrplanes Volksschule Baselland sind, ist nicht entscheidend, zumal an
den Baselbieter Schulen seit 2004 verstärkt ein kompetenzorientierter
Unterricht stattfindet. Die Lehrpersonen werden sich nach den Lerninhalten und
Themen ausrichten. Damit ist auch eine echte Harmonisierung der Baselbieter
Schulen gewährleistet.
2. Die Starke
Schule begrüsst auch die Flughöhe der Stoffverteilungspläne (pro Fach und Jahr
in der Regel 1 A4-Blatt), was den Lehrpersonen ausreichend Freiräume gewährt.
3. Der Lehrplan
Volksschule Baselland der Sekundarstufe I erhält klar definierte Jahresziele,
die auf die drei Anforderungsniveaus A, E und P differenziert ausgerichtet
sind, was der Lehrplan 21 nicht berücksichtigt. Damit wird der dritte Zyklus,
ein weiterer wesentlicher und heftig kritisierter Bestandteil des Lehrplans 21,
aufgebrochen.
4. Bedeutend und
nicht zu unterschätzen ist ebenfalls, dass der neue Lehrplan Volksschule
Baselland auf die weiterführenden Schulen (z.B. Gymnasien) abgestimmt sein
muss. Damit können die abnehmenden Schulen reell mitentscheiden, welche
Lernziele die Volksschule erreichen muss. Massgebend dafür sind die behandelten
Lerninhalte.
Monica Gschwind hat mit der Ausarbeitung des Gegenvorschlages eine
fundierte und ausgezeichnete Arbeit geleistet. Der Gegenvorschlag stellt einen
sinnvollen Kompromiss dar, den sowohl die Schulen, das Amt für Volksschule und
der Bildungsrat befürworten können.
Ob die Starke Schule ihre Initiative zurückziehen kann, wird der
Vorstand nach der Behandlung dieser Gesetzesvorlage im Landrat prüfen. Gemäss
erster Einschätzung: Aus inhaltlicher Sicht möglicherweise Ja, aus
strategischer Sicht möglicherweise Nein. Die Starke Schule wird prüfen, ob der
Gegenvorschlag eine bessere Erfolgschance an der Urne bekommt, wenn die
Initiative nicht zurückgezogen wird. Dies wird ein wesentliches Kriterium sein.
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