5. Juli 2017

Starke Schule beider Basel begrüsst Gegenvorschlag zu Initiative

Die Starke Schule beider Basel begrüsst den von der Bildungsdirektion ausgearbeiteten Gegenvorschlag zur formulierten Initiative „Ja zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten und Themen“. Mit dem Gegenvorschlag werden zentrale Anliegen der Starken Schule sowie der Initiative weitgehend erfüllt. 
Starke Schule begrüsst Gegenvorschlag, Medienmitteilung Starke Schule beider Basel, 5.7.


Gegenvorschlag:
§ 7b Stufenlehrpläne Volksschule (neu)
1 Die Stufenlehrpläne der Primarstufe und der Sekundarstufe I enthalten Stoffinhalte, Themen und Kompetenzbeschreibungen.
2 Für die Sekundarstufe I sind sie nach Jahreszielen und Anforderungsniveaus differenziert und abgestimmt auf die Inhalte und Anforderungen der beruflichen Grundbildung mit oder ohne Berufsmaturität, der Fachmittelschule und des Gymnasiums.

Der Gegenvorschlag enthält zusätzlich wichtige Elemente, welche die Initiative nicht berücksichtigt und die nun erfreulicherweise ebenfalls im Bildungsgesetz verankert werden sollen.
1.         Die Lehrpläne der Primar- und Sekundarstufe I enthalten neben den Kompetenzbeschreibungen des Lehrplans 21 klar definierte Stoffverteilungspläne mit Inhalten und Themen. Dass die Kompetenzbeschreibungen des Lehrplanes 21 ebenfalls Bestandteil des neuen Lehrplanes Volksschule Baselland sind, ist nicht entscheidend, zumal an den Baselbieter Schulen seit 2004 verstärkt ein kompetenzorientierter Unterricht stattfindet. Die Lehrpersonen werden sich nach den Lerninhalten und Themen ausrichten. Damit ist auch eine echte Harmonisierung der Baselbieter Schulen gewährleistet.
2.         Die Starke Schule begrüsst auch die Flughöhe der Stoffverteilungspläne (pro Fach und Jahr in der Regel 1 A4-Blatt), was den Lehrpersonen ausreichend Freiräume gewährt.
3.         Der Lehrplan Volksschule Baselland der Sekundarstufe I erhält klar definierte Jahresziele, die auf die drei Anforderungsniveaus A, E und P differenziert ausgerichtet sind, was der Lehrplan 21 nicht berücksichtigt. Damit wird der dritte Zyklus, ein weiterer wesentlicher und heftig kritisierter Bestandteil des Lehrplans 21, aufgebrochen.
4.         Bedeutend und nicht zu unterschätzen ist ebenfalls, dass der neue Lehrplan Volksschule Baselland auf die weiterführenden Schulen (z.B. Gymnasien) abgestimmt sein muss. Damit können die abnehmenden Schulen reell mitentscheiden, welche Lernziele die Volksschule erreichen muss. Massgebend dafür sind die behandelten Lerninhalte.

Monica Gschwind hat mit der Ausarbeitung des Gegenvorschlages eine fundierte und ausgezeichnete Arbeit geleistet. Der Gegenvorschlag stellt einen sinnvollen Kompromiss dar, den sowohl die Schulen, das Amt für Volksschule und der Bildungsrat befürworten können.

Ob die Starke Schule ihre Initiative zurückziehen kann, wird der Vorstand nach der Behandlung dieser Gesetzesvorlage im Landrat prüfen. Gemäss erster Einschätzung: Aus inhaltlicher Sicht möglicherweise Ja, aus strategischer Sicht möglicherweise Nein. Die Starke Schule wird prüfen, ob der Gegenvorschlag eine bessere Erfolgschance an der Urne bekommt, wenn die Initiative nicht zurückgezogen wird. Dies wird ein wesentliches Kriterium sein.


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