Laut Lehrplan 21 sollen die Schüler
an Langzeitgymnasien ab 2019 nicht mehr zwischen Latein und Natur und Technik
wählen können. Die Online-Petition mit 3900 Unterschriften gegen den
Latein-Abbau wurde gestern eingereicht.
3700 Personen wehren sich gegen Latein-Abbau, Luzerner Zeitung, 13.7.
Der Lehrplan 21 ist dem Latein nicht wohlgesinnt: Konnten die Schüler
der Luzerner Langzeitgymnasien bisher in der 2. Klasse entweder die Schiene
Latein oder Natur und Technik wählen, soll diese Wahl ab 2019 wegfallen. Dafür
will der Kanton unter anderem naturwissenschaftliche Fächer stärken. Die
Vernehmlassung zu dieser Änderung der Wochenstundentafel läuft bis morgen Freitag.
Obwohl Latein weiterhin in der 3. Klasse als Schwerpunktfach belegt
werden könnte, befürchtet der Verband der Luzerner Mittelschullehrer, dass dies
künftig weniger Schüler tun. Dass den Gymnasiasten der frühe Zugang zur alten
Sprache verwehrt wird, ist auch dem Schweizerischen Altphilologenverband ein
Dorn im Auge. Daher hat dieser eine Online-Petition lanciert (Ausgaben vom 9.
und 20. Mai).
Kanton «soll auf
Bildungsabbau verzichten»
Gestern wurde die Petition dem Bildungs- und Kulturdepartement übergeben;
sie war innert knapp zweier Monate von rund 3700 Personen unterzeichnet worden.
Unterstützung fand das Begehren bis über die Landesgrenzen hinaus. «Für diese
kurze Zeit ist das ein grosser Erfolg», sagt Lucius Hartmann, Präsident des
Altphilologenverbands. «Gestützt auf diese Basis fordert unser Verband den
Kanton auf, vom Bildungsabbau abzusehen, das bewährte Schienenmodell zu
behalten oder allenfalls Alternativen zu prüfen.» Aufgrund des Rückhalts von
Luzerner Lehrern rechnet sich Hartmann dafür gute Chancen aus. «Unser Verband
hofft, dass die Regierung die Vernehmlassung nun sinnvoll auswertet.» Denn die
Stärkung der naturwissenschaftlichen Fächer oder auch die geplante Einführung
von Informatik am Gymnasium und die dafür nötigen Praktikumsplätze seien immer
auch mit Mehrkosten verbunden.
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