Der Bildungsrat hat den
Zürcher Lehrplan 21 erlassen: Regierungsrätin Silvia
Steiner (CVP)
spricht von einer «breit akzeptierten Lösung». Nach den Anpassungen, die aufgrund
der Vernehmlassung vorgenommen wurden, zeichnet sich nun eine breite
Unterstützung für den Lehrplan 21 ab. So steht etwa der Verband Zürcher
Schulpräsidien (VZS) hinter dem Grossprojekt. Dieses bringe «einen Mehrwert für
die Volksschule».
Mehr Französisch an der Primarschule, Bild: Urs Jaudas
Englisch neu erst ab der 3. Klasse, Tages Anzeiger, 17.3.
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Der
Verband der Schulleiter des Kantons Zürich (VSLZH) freut sich, dass «alle
beteiligten Player ihre Interessen einbringen konnten und sich im Anschluss
daran sehr einheitliche Ergebnisse präsentierten». Für die Gewerkschaft VPOD
wurden der Inhalt des Lehrplans und die Lektionentafel «zur vollen
Zufriedenheit» angepasst.
Der
Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) ist mit dem Resultat ebenfalls
«insgesamt zufrieden», wie er mitteilt. Es handle sich um ein akzeptables
Gesamtpaket, das die Vorgaben des Lehrplans 21 berücksichtige und gleichzeitig
Rück- sicht auf Zürcher Eigenheiten wie die Wahlfächer in der dritten
Sekundarstufe nehme.
Damit
sei das Ziel erreicht worden, wird Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) in
einer Medienmitteilung von heute Freitag zitiert. «Wir wollten einen Lehrplan,
der breit abgestützt ist.» Nun liege eine Lösung vor, hinter der auch die
Berufsverbände stünden.
Mehr Englisch- und
Französisch-Stunden beim Start
Der
Lehrplan 21 sieht vor, dass Englisch erst in der 3. Klasse beginnt und nicht
mehr bereits in der 2. Bei den Fremdsprachen werden zudem am Anfang mehr
Lektionen zur Verfügung stehen.
Der
MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) wird durch je
zwei Lektionen Medien und Informatik auf der Primar- und der Sekundarstufe
sowie durch eine zusätzliche Lektion Natur und Technik auf der Sekundarstufe
gestärkt. Die Zahl der Wochenlektionen nimmt mit dem Alter der Schüler
kontinuierlich zu. Zudem gibt es keinen Abbau der Lektionen, die in Halbklassen
oder im Teamteaching unterrichtet werden. Dies waren zentrale Forderungen, die
von den Lehrerverbänden in der Vernehmlassung gestellt wurden.
Irritation über Zeitplan
Laut
der Bildungsdirektion tritt der neue Lehrplan auf das Schuljahr 2018/2019 im
Kindergarten und in der Primarschule bis 5. Klasse in Kraft. Ein Jahr darauf
gilt er auch für die 6. Primarklasse und die Sekundarstufe.
Auch
wenn sie grundsätzlich hinter dem Lehrplan stehen, zeigen sich verschiedene
Verbände über diesen Zeitplan irritiert. Das Platzangebot einiger
Weiterbildungsangebote sei beschränkt, hält etwa der Schulleiterverband VSLZH
fest. «Dies beobachten wir mit Unbehagen und erachten diese Bedingungen als
suboptimal.»
Und
die Gewerkschaft VPOD kritisiert, dass dem Kanton die finanziellen Mittel für
das Grossprojekt fehlen würden. Im Sommer 2018 seien weder genügend
Lehrpersonen ausgebildet noch stünden die notwendigen Lehrmittel bereit. «Die
Verschiebung der Einführung des Lehrplanes ist unabdingbar.»
Zwei Volksabstimmungen
hängig
Das
Stimmvolk wird sich bald zu zwei Vorlagen äussern können, welche den Lehrplan 21 betreffen. Am 21. Mai kommt die
Fremdspracheninitiative an die Urne, welche eine statt zwei Fremdsprachen in
der Primarschule fordert. Die zweite soll in der Oberstufe gestartet werden.
Die Initiative wird unter anderen vom ZLV befürwortet. Bildungsdirektorin
Steiner hat bereits gesagt, bei einem Ja würde dies eher Französisch sein als
Englisch.
Voraussichtlich
ebenfalls dieses Jahr wird noch die Initiative vors Volk kommen, welche die
Macht über den Lehrplan dem Kantonsrat und damit indirekt dem Volk geben will.
Heute ist der Bildungsrat zuständig für den Zürcher Lehrplan.
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