Urs Tester spricht den Sekundarlehrpersonen in seinem Leserbrief die
Fähigkeit und die Berechtigung ab, die Französischkenntnisse der Primarschulkinder
nach vier Jahren Unterricht zu beurteilen. Dabei verkennt er die Tatsache, dass
es die Lehrkräfte der Sekundarschule sind, welche die Verantwortung dafür
tragen, dass die Jugendlichen in nur drei Jahren fit werden für Berufslehren,
Diplomschulen und Gymnasien. Dort ist aber die Spiel- und Bastelzeit endgültig
vorbei: Nix verstehen, nix sagen und nix schreiben können, das geht nicht mehr.
Nicht Scheinlernziele, sondern tatsächliches Wissen und Können werden dort
vorausgesetzt. Falsch ist auch Testers Ansatz zu glauben, die
Sekundarlehrpersonen würden den Kolleginnen und Kollegen der Primarschule
Vorwürfe machen. Vielmehr haben die ausgebildeten Fachlehrkräfte der
Sekundarschule längst erkannt, dass die Schuld an der Misere bei den
untauglichen Lehrmitteln und Unterrichtskonzepten zu suchen ist und nicht bei
den Personen, welche diese in besten Treuen umzusetzen versuchen. Oder anders
gesagt: Mit einer Papierschere kann auch der eifrigste Handwerker keine
Eisenstange durchschneiden.
Basellandschaftliche Zeitung, 10.3., Leserbrief von Felix Schmutz
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