23. März 2017

Mit Fremdsprachendidaktik 100 Millionen in den Sand gesetzt

2012 wurden "Mille feuilles" und "New World" als neue Lehrmittel vorbehaltlos in den Primarschulen der an die Westschweiz grenzenden Kantone obligatorisch eingesetzt. Dieses "Passepartout"-Projekt geriet schnell in zunehmende Kritik trotz Ergänzungen und einer völlig überrissenen "mini-grammaire" mit Hinweisen zu 40 (!) Sprachen. Nach vier Jahren liegen nun die Ergebnisse von zwei fundierten Umfragen vor (Solothurn und Baselland/Sek.: "Clin d'oeil"). Sie zeigen mit aller Deutlichkeit, dass diese untauglichen Lehrmittel den heutigen Anforderungen nicht genügen. 
Zurück zu Mass und Vernunft ist überfällig, Solothurner Zeitung, 23.3. Leserbrief von Peter Loretz



Die Euphorie der Mehrsprachendidaktik samt "Sprachbad" ist der Ernüchterung gewichen. Und wo liegen die Ursachen? Kompetenzen sind eben keine Garantie für richtiges Vorgehen und Entscheiden - mit Konsequenzen: Die gültigen, wesentlichen Grunderfahrungen in der Praxis wurden von der vermeintlich einzig richtigen "zeitgemässen" Didaktik missachtet, die nun selbst ihr Scheitern verursacht. Der bisherige Aufwand von über 100 Millionen ist unverantwortbar! Trotzdem müssen auch sehr gut ausgebildete, erfahrene Sprachlehrerinnen und -lehrer langwierige Kurse besuchen. Damit Überzeugung für das neue erfolglose Konzept zu erreichen, ist aussichtslos. Die zahlreichen anstehenden Volksinitiativen, aber auch Motionen, Interpellationen und Protestschreiben sind Zeichen des Einspruchs, Unmuts und der Unzufriedenheit mit den Verantwortlichen für Bildung und Ausbildung. Handlungsbedarf ist dringend, zurück zu Mass und Vernunft überfällig! Dazu braucht es den politischen Willen, Verantwortung, einen Spiegel und einen Wecker ...

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