Mit der Einführung des Lehrplans 21 in der Deutschschweiz wird das Fach
Geschichte definitiv Geschichte. Neu wird es gemeinsam mit Geografie und
politischer Bildung unter dem Sammelfach «Räume, Zeiten, Gesellschaften» (RZG)
subsumiert. Dafür sollen gemäss Richtwert der Macher des Lehrplans für die
erste bis dritte Oberstufe je 3 Wochenlektionen vorgesehen werden, also
insgesamt 9 Wochenlektionen. Heute liegt der Durchschnitt aller Kantone dafür
bei 9,5 Wochenlektionen. Die Bandbreite geht von 6 bis 13.
Geschichte verschwindet als Fach, NZZaS, 12.2. von René Donzé
Im Kanton Zürich haben Sekschüler je nach Freifach-Wahl neu 8 bis 11
Lektionen RZG. «Es gibt keinen Abbau zur heutigen Regelung», sagt
Bildungsdirektorin Silvia Steiner. Eigentlich wurden in Zürich Geschichte und
Geografie schon mit dem alten Lehrplan in Realien zusammengeführt. Im Alltag
aber hat sich das nicht richtig durchgesetzt. In den Stundenplänen steht meist
noch Geografie und Geschichte, oft werden sie von verschiedenen Lehrern
unterrichtet. Das hat mit den Präferenzen der Lehrer zu tun und auch mit deren
Ausbildung.
Lehrpläne sind zwar wichtige Referenzdokumente für die Schulen, doch in
der Umsetzung sind sie relativ frei. Das betrifft sowohl Stundenpläne als auch
Inhalte. Die Lehrer können ihre Unterrichtsstoffe weitgehend autonom bestimmen
– selbst die Wahl der Lehrmittel ist nicht vorgeschrieben. «Die
Schulorganisation vor Ort folgt oftmals pragmatischen Kriterien», sagt der
Zürcher Bildungsforscher und Bildungsrat Lucien Criblez. Und fügt an: «Der
ideologische Streit, der derzeit stattfindet, ist mit Sicherheit überzogen.»
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