In der
Thurgauer Gemeinde Wallenwil herrscht dicke Luft. Ende November wird im
Kanton über die Initiative «Ja zu einer guten Thurgauer Volksschule»
abgestimmt. Die Initianten wollen die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton
Thurgau verhindern, der das Schulsystem in der ganzen Schweiz weitgehend
harmonisieren würde.
Das Plakat gegen die Initiative für eine starke Volksschule muss wieder weg, Bild: Blick
Jetzt muss Abstimmungsplakat wieder weg, Blick, 8.11. von Florian Wicki
|
Gegen
die Initiative formierte sich grosser Widerstand. Ein breites Komitee aus
Politikern, Lehrern und Behörden wehrt sich – und das nicht immer mit
lupenreinen Mitteln.
«Wir wollen zur Neutralität zurückkehren»
So
hat die Schulbehörde Ende Oktober dem Gegenkomitee erlaubt, ein
Abstimmungsplakat auf dem Schulareal zu platzieren. Als aber Unterstützerin
Elisabeth Vonwiller anfragte, ob sie daneben ein Plakat der Initianten
aufstellen dürfe, hiess es knapp: «Die Schulbehörde will auf dem Land
der Schule keine Plakate der Initianten.»
Von
BLICK auf die unfaire Praxis angesprochen, antwortet Susanne Koller,
Schulpräsidentin von Wallenwil/Eschlikon: «Die Schulbehörde hat das Recht und
die Pflicht, sich zu Initiativen zu äussern, die die Schule betreffen.»
Inzwischen habe sich aber der Kanton gemeldet und sie auf die rechtliche Grauzone,
in der sie sich befänden, angesprochen. «Wir wollen zur Neutralität
zurückkehren, statt noch mehr Öl ins Feuer zu giessen», so Koller. Darum werde
sie heute noch die betroffenen Parteien anweisen, die Plakate zu entfernen.
«Trotzdem lehnen die Mitarbeitenden der Schule die Initiative entschieden ab»,
fügt Koller an.
Kein Einzelfall
Gegenüber
BLICK bestätigte eine weitere Schule, dass sie per Plakat für ein Nein zur
Initiative werbe. Auch dort sei es den Initianten nicht gestattet, ihre Plakate
aufzustellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen