«Nein zur Initiative, welche
die Schule verpolitisiert»: So weit der grüne Flyer aus dem Amt für
Volksschule des Kantons Thurgau zur Abstimmung vom 27. November. Nun, Politik
ist laut Duden «was die Öffentlichkeit betrifft». Wenn nun das Bildungswesen,
zum Beispiel der Lehrplan 21, an dieser Öffentlichkeit vorbeigeschmuggelt
werden soll, so ist «Politik» dringender nötig, denn je! Werden doch Kinder,
Eltern, Lehrpersonen, Steuerzahler(!) direkt und in aller Konsequenz betroffen
sein!
Lehrplan - schon gescheitert, Thurgauer Zeitung, 21.10. von Annemarie Hilpert
Ich frage mich, was das Amt
für Volksschule bewegt, in diesem Masse flächendeckend gegen die Initiative
«Für eine gute Thurgauer Volksschule ohne Lehrplan 21» zu kämpfen. Es ist
eine Volksbefragung, in der jede stimmberechtigte Person ihre Meinung kundtun
kann. Die Thurgauer haben schon mehrfach bewiesen, dass sie mit gesundem
Menschen- verstand ausgerüstet sind. Was soll also diese Hyperaktivität?
Ich hörte mehrfach als Begründung für die Ablehnung der Initiative: «Nun haben wir
schon so viel Geld in das Projekt investiert, dass wir nicht zurück
können.» Oder: «Der neue Lehrplan ist ja schon halb eingeführt, nun können
wir die Übung doch nicht abbrechen.» Nehmen wir die Bauherrschaft des neuen
Schulhauses im Westen von Weinfelden als Beispiel. Als feststand, dass das
Fundament ungenügend war, den Kräften nicht standhielt, sich erste Schäden zeigten,
zog man die Notbremse. Die Verantwortlichen entschlossen sich, den Rohbau samt
Fundament abzubrechen und ihn auf sicherem Terrain wieder aufzurichten. Möge
dem Lehrplan 21 das Gleiche beschieden sein! Übrigens: Hat ihn schon jemand
gesehen oder sogar darin gelesen?
Es wird das letzte Mal sein,
dass Sie zu Schul- und Bildungsfragen abstimmen können. Nehmen Sie diese
letzte Gelegenheit wahr, den bereits gescheiterten Lehrplan 21 zu verhindern
mit einem Ja zur Initiative am 27. November!
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