25. Oktober 2016

Zur Politisierung der Bildung

«Nein zur Initiative, welche die Schule verpolitisiert»: So weit der grüne Flyer aus dem Amt für Volksschule des Kantons Thurgau zur Abstimmung vom 27. November. Nun, Politik ist laut Duden «was die Öffentlichkeit betrifft». Wenn nun das Bildungswesen, zum Beispiel der Lehrplan 21, an dieser Öffentlichkeit vorbeigeschmuggelt werden soll, so ist «Politik» dringender nötig, denn je! Werden doch Kinder, Eltern, Lehrpersonen, Steuerzahler(!) direkt und in aller Konsequenz betroffen sein!
Lehrplan - schon gescheitert, Thurgauer Zeitung, 21.10. von Annemarie Hilpert


Ich frage mich, was das Amt für Volksschule bewegt, in diesem Masse flächendeckend gegen die Initiative «Für eine gute Thurgauer Volksschule ohne Lehrplan 21» zu kämpfen. Es ist eine Volksbefragung, in der jede stimmberechtigte Person ihre Meinung kundtun kann. Die Thurgauer haben schon mehrfach bewiesen, dass sie mit gesundem Menschen- verstand ausgerüstet sind. Was soll also diese Hyperaktivität?

Ich hörte mehrfach als Begründung für die Ablehnung der Initiative: «Nun haben wir schon so viel Geld in das Projekt investiert, dass wir nicht zurück können.» Oder: «Der neue Lehrplan ist ja schon halb eingeführt, nun können wir die Übung doch nicht abbrechen.» Nehmen wir die Bauherrschaft des neuen Schulhauses im Westen von Weinfelden als Beispiel. Als feststand, dass das Fundament ungenügend war, den Kräften nicht standhielt, sich erste Schäden zeigten, zog man die Notbremse. Die Verantwortlichen entschlossen sich, den Rohbau samt Fundament abzubrechen und ihn auf sicherem Terrain wieder aufzurichten. Möge dem Lehrplan 21 das Gleiche beschieden sein! Übrigens: Hat ihn schon jemand gesehen oder sogar darin gelesen?


Es wird das letzte Mal sein, dass Sie zu Schul- und Bildungsfragen abstimmen können. Nehmen Sie diese letzte Gelegenheit wahr, den bereits gescheiterten Lehrplan 21 zu verhindern mit einem Ja zur Initiative am 27. November! 

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