Der
Schweizerische Lehrerverband (LCH) weist auf die Kosten hin, die bei einem
Kantonswechsel von Kindern für die Schulen entstehen, weil mit dem Modell 3/5
die Sprachen in der Primarschule unterschiedlich gewichtet werden. 6.5
Millionen Franken betrage der Aufwand für den Nachholbedarf bei den beiden Sprachen
in der gesamten Deutschschweiz. Dieser werde sich noch um einige Millionen
erhöhen, falls sich einige Kantone für einen späteren Einstieg in die zweite
Fremdsprache entscheiden sollten. Auf den ersten Blick sieht das nach einer
erheblichen Summe aus, bei näherem Hinsehen aber ist das Ganze stark zu
relativieren.
Verzerrte Optik bei der Kostenfrage, 18.10. von Hanspeter Amstutz
Interessant
wäre es vom LCH oder der Erziehungsdirektorenkonferenz zu erfahren, wie viel
denn die Ausbildung der Primarlehrpersonen für eine hohe Kompetenz in zwei
Fremdsprachen insgesamt kostet. Mit der vom LCH favorisierten Variante eines
Einstiegs in die zweite Fremdsprache in der sechsten Klasse wird der Aufwand
für ganze zwei Wochenlektionen Sprachunterricht im Verhältnis zum Bildungsziel
geradezu gigantisch. Fremdsprachen können nur erfolgreich unterrichtet werden,
wenn sehr viel Ausbildungszeit an den
Pädagogischen Hochschulen dafür eingesetzt wird. Werden da Abstriche gemacht, droht
Dilettantismus.
Und
noch ein weiterer Punkt: Spannend wäre es auch zu wissen, wie viele Förderstunden
zur permanenten Aufarbeitung des Lernstoffs in den Fremdsprachen für überforderte
Sechstklässler aktuell verwendet werden. Rückmeldungen aus den Schulteams lassen jedenfalls aufhorchen. Es ist
anzunehmen, dass der Aufwand für diesen Stützunterricht die anfangs erwähnten Kosten
bei Weitem übersteigt.
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