6. Juni 2016

PH und Erziehungsdepartement unter gleichem Dach

Die Pädagogische Hochschule Schaffhausen und das Erziehungsdepartement sollen an einem gemeinsamen Standort zusammengelegt werden: Der Regierungsrat will das Pflegezentrum im Geissbergwald für 15,9 Millionen Franken zu einem Bildungszentrum umbauen.
Neues Schaffhauser Bildungszentrum entsteht im alten Pflegezentrum, sda, 6.6.


Die Gebäude des Pflegezentrums gehen Ende dieses Jahres an den Kanton über. Die Spitäler Schaffhausen konzentrieren sich auf ihre Kernaufgaben - sie ziehen sich verstärkt aus jenen Bereichen zurück, in denen kommunale oder private Heime tätig sind.

Diese frei werdenden Liegenschaften will der Kanton nun selber nutzen, wie der Regierungsrat am Montag bekannt gab. Im heutigen Bettenhaus des Pflegezentrums, das auf zwei Unter- und vier Obergeschossen eine Nutzfläche von rund 5500 Quadratmetern aufweist, soll die Pädagogische Hochschule Schaffhausen (PHSH) sowie das Erziehungsdepartement einziehen.

Andere Optionen hat der Regierungsrat verworfen. So gebe es auf dem Markt gar keinen geeigneten "Nachmieter", der die auf Langzeitpflege ausgerichtete und in die Jahre gekommene Anlage längerfristig miete und zonenkonform nutzen wolle oder könne.
Und ein Verkauf des Areals oder eine Abgabe im Baurecht würde eine Umzonung in eine Wohn- und Gewerbezone notwendig machen. Dies sei aber "mittel- bis längerfristig aus raumplanerischen Gründen nicht möglich".

Vision eines Hochschulcampus
Finanziell schneidet die Variante "Eigennutzung" gemäss Regierungsrat im Vergleich zu den verworfenen Optionen in etwa gleich ab. Das geplante Bildungszentrum biete darüber hinaus aber "gewichtige nicht-finanzielle Vorteile".

So gehe die Zusammenlegung "mit der Ausschöpfung von namhaften infrastrukturellen und betrieblichen Synergiepotenzialen einher", glaubt der Regierungsrat.

Zudem verbessere sich die Situation für die PHSH: Diese ist heute in zwei Liegenschaften eingemietet, die räumlich voneinander getrennt sind und über keine Aussenräume verfügen. An verkehrstechnisch guter und städtebaulich sinnvoller Lage biete sich nun am neuen Standort "die Möglichkeit zu einem Hochschulcampus".

Die Kosten für die Sanierung und die baulichen Anpassungen werden auf 15,9 Millionen Franken veranschlagt. Diese Investition kann laut Regierung "vollständig kompensiert" werden.

Durch die Standortkonzentration entfallen unter anderem die Mietkosten für die beiden Gebäude, welche die PHSH derzeit belegt. Zudem kann der Kanton zwei Liegenschaften im Wert von über 5 Millionen verkaufen, in denen Büros der Erziehungsdepartements untergebracht sind.

Es soll rasch vorwärts gehen
Geht es nach dem Willen der Schaffhauser Regierung, soll das neue Bildungszentrum seinen Betrieb bereits im Sommer 2019 aufnehmen. Dies sei "unter Berücksichtigung der politischen und planerischen Vorlaufzeiten ambitioniert", schreibt sie in ihrem Antrag.
Dieser Zeitplan könnte aber realistisch sein, wenn bereits Anfang 2017 die erforderliche Volksabstimmung durchgeführt wird.


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