11. Juni 2016

Enttäuschung über Fremdsprachenunterricht

Wer anhand des Geschehens im eigenen Familienkreis das Thema Frühfremdsprachen an der Primarschule mitverfolgen konnte, kann nicht umhin, dem Gastkommentar vonCharles Hohmann entschieden zu widersprechen (NZZ 3. 6. 16). Zufällig ist soeben eine Studie an der Universität Zürich von der Sprachwissenschafterin Simone Pfenninger erschienen; diese kommt zu ganz anderen Schlüssen als zu jenen, die Hohmann gezogen hat. 
"Selbstbild der Mehrsprachigkeit", NZZ, 10.6. Leserbrief von Hans-Peter Köhli

Sie beantwortet die rhetorische Frage in seinem Text, ob Primarschüler mit zwei Fremdsprachen wirklich überfordert seien, eindeutig mit Ja. Und wer das immer noch nicht glaubt, soll einmal einem durchschnittlichen Schüler am Ende der 6. Klasse selber etwas auf den Zahn fühlen und schauen, was geblieben ist. Die Enttäuschung dürfte gross bis sehr gross sein, und man begreift dann, warum es beispielsweise die meisten Lehrerinnen und Lehrer der Mittelstufe weit zweckmässiger fänden, wenn die zweite Fremdsprache wieder auf die Oberstufe verlegt würde. Das brächte uns keineswegs ins Hintertreffen, sondern die dadurch erreichte bessere Effizienz des ganzen Volksschul-Sprachunterrichtes käme am Ende klar den Schülerinnen und Schülern zugute.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen