Die Baselbieter Schulen haben den Auftrag, die
Klassen bis zur Maximalgrösse zu füllen. Deswegen fallen etwa 30 Vollzeitstellen
weg.
Noch ist offen, wie viele Lehrer entlassen werden, Bild: Nils Fisch
Sekundarschullehrer werden wegen Sparauftrag entlassen, Tageswoche, 5.5. von Jeremias Schulthess
An der
Sekundarschule Laufen werden ab Sommer sechs Lehrpersonen weniger unterrichten,
denn ab kommendem Schuljahr gibt es im Laufental zwei Klassen weniger. Der
Grund dafür ist, dass die Klassen vergrössert werden und gleichzeitig weniger
Schülerinnen und Schüler aus der Primarschule übertreten.
Die
Baselbieter Regierung will sparen – dort, wo es gesetzlich möglich ist. Das
soll bei den Klassengrössen geschehen, die im kommenden Schuljahr möglichst
«optimiert» werden.
Der
Schulleiter der Sekundarschule Laufen, Guido Rabaglio, sagt, er habe das
Gefühl, die Zitrone sei langsam ausgepresst. Er musste bereits Lehrpersonen
entlassen, als die Dauer der Sekundarschule im Rahmen der Harmos-Umsetzung auf
zwei Schuljahre reduziert wurde.
Geburtenschwacher Jahrgang
Nun
muss Rabaglio weitere Lehrerinnen und Lehrer entlassen. Die meisten hätten
temporäre Verträge gehabt, eine Lehrperson sei pensioniert worden, diese Stelle
kann er jedoch nicht wieder besetzen.
Im
Zuge der Harmos-Umsetzungverloren rund 350 Sekundarlehrerinnen und -lehrer ihren
Job. Wie viele es ab August sein werden, lässt sich derzeit noch
nicht sagen. Der interimistische Leiter des Amtes für Volkschulen Baselland,
Urs Zinniker, sagt, es würden ab nächstem Schuljahr rund 30 Vollzeitstellen
aufgehoben, weil es 22 Sekundarschulklassen weniger gebe. Wie viele
Lehrpersonen damit ihre Stelle verlieren, kann Zinniker zum jetzigen Zeitpunkt
nicht sagen.
Der
Grund für den Wegfall der Klassen liege jedoch nicht nur in der Finanzstrategie
des Regierungsrates, sondern auch im «geburtenschwächeren Jahrgang, der im
nächsten Schuljahr in die 1. Sekundarschulklassen wechselt», erklärt Zinniker.
Manche Schulen kommen ohne Entlassungen durch
Das
bestätigt der Schulleiter der Sekundarschule Münchenstein, Simon Esslinger. Es
seien in diesem Jahrgang einfach weniger Schülerinnen und Schüler da. In
Münchenstein fällt deshalb eine Klasse weg. Die Verträge von sieben Personen
würden nicht verlängert, sagt Esslinger.
In
einer anderen Situation ist der Sekundarschulleiter in Pratteln, Thomas von
Felten. Man sei in Pratteln in einer glücklichen Situation: «Bei uns werden
keine Klassen abgebaut.» Vielmehr kann von Felten zwei neue Lehrpersonen
einstellen, weil ein Lehrer pensioniert wurde und ein weiterer die Schule
verlässt.
An
den Schulen in Aesch und Therwil sei vom Sparauftrag und dem geburtenschwachen
Jahrgang wenig zu spüren, sagen die betreffenden Schulleiter. Die Muttenzer und
Allschwiler Schulleiter wollen auf Anfrage der TagesWoche nicht Stellung
nehmen.
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