31. Mai 2017

Starke Schule beider Basel kritisiert Stundentafel

Es ist nicht so, dass es in der Anhörung zum Entwurf der neuen Baselbieter Stundentafel für die Sekundarschule ab 2018/19 keine Kritik gegeben hätte. Und der Bildungsrat als Entscheidungsgremium sagt auch, dass er die Anliegen «eingehend überprüft» und «alternative Lösungsoptionen beraten» habe. Dennoch vermeldete er gestern, dass er die ursprüngliche Fassung ohne Modifikationen ab Schuljahr 2018/19, aufsteigend mit den ersten Klassen, in Kraft setzt. 
Neue Stundentafel ab 2018, Basellanschaftliche Zeitung, 31.5. von Michael Nittnaus


«Aufgrund des beschränkten Zeitbudgets der Schüler und der Ressourcenvorgaben des Regierungsrates kann eine Stundentafel nie die Summe der berechtigten Bildungsanliegen darstellen», hält er fest. Es sei immer ein Kompromiss. Dass dieser «Kompromiss» nun auf eine gewisse Kritik stösst, überrascht deshalb kaum. Und dass die erste Stimme, die sich gestern erhob, jene der Starken Schule beider Basel war, überrascht noch weniger. Inhaltlich weiss der reformkritische Verein um Landrat Jürg Wiedemann von den Grünen-Unabhängigen dieses Mal aber Unterstützer aus CVP, SVP, FDP und GLP hinter sich, wie eine Anfang April eingereichte Motion zeigt. 

Zwei Dinge werden moniert: Zum Einen, dass der Bildungsrat für Geschichte und Geografie in allen drei Sek-Jahren jeweils nur 1,5 Wochenlektionen pro Fach statt der bisher 2 Lektionen vorsieht. Und zum Anderen, dass Physik, Chemie und Biologie sogar nur jeweils eine Lektion erhalten. «Die Reduktion bei Geschichte und Geografie bedeutet einen klaren Bildungsabbau», schreibt die Starke Schule. Und liefert einen Lösungsvorschlag: Demnach sollen dort wieder je zwei Lektionen pro Woche unterrichtet werden. Dafür soll Hauswirtschaft nur noch in der zweiten Sek vorkommen und die zwei Lektionen in der Dritten komplett gestrichen werden. 

Noch spezieller ist ihr Vorschlag für Physik, Chemie und Biologie, der auch von der Motion gefordert wird: Promotionsfächer sollen wenn, dann mit mindestens zwei Lektionen dotiert werden – müssten aber nicht zwingend in jedem Schuljahr angeboten werden. So wäre der Starken Schule lieber, wenn es in den ersten zwei Sek-Jahren nur Biologie-Unterricht gäbe, im dritten Jahr dafür dann nur Physik und Chemie.

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