Schule machen und finanzieren könne man nur im Dialog mit den Stimmbürgern, sagen die Teilnehmer am Landsgemeindegespräch in Braunwald. Und alle fordern, in die Lehrpersonen und in die Beziehungen zu investieren. Denn von ihnen hängt ab, wie gut die Schule ist.
Remo Largo, Christian Amsler, Hansueli Rhyner und Martin Beglinger diskutieren über Schule, Bild: Fridolin Rast
Es muss um die Beziehung gehen, Südostschweiz, 2.5. von Fridolin Rast
Wie viel Demokratie erträgt die Schule? Wie viel braucht
sie? Diese Frage stellt Moderator Martin Beglinger zum Start auf dem Podium in
Braunwald. Was den Lehrplan 21 angeht, wünscht sich der Schaffhauser
Bildungsdirektor Christian Amsler – mit Blick auf die Appenzeller Landsgemeinde
eine Woche vorher – eher weniger. Ein Lehrplan müsse zwar diskutiert und
erklärt werden: «Aber die Appenzeller haben auch an der Landsgemeinde weise
entschieden.» Das Volk könne das, wenn die Diskussion versachlicht werde und wenn
es die Vorlagen verstehe, ist Remo Largo überzeugt.
Die
Kinder haben keine Lobby
Der
emeritierte Zürcher Professor für Kinderheilkunde sieht allerdings ein Problem:
Bei der Schule gehe es immer um die Kinder. Und die Kinder hätten keine Lobby
in der Politik. Sein Lösungsvorschlag: Ein Stimmrecht für die Kinder, welches
ihre Eltern an der Urne oder der Landsgemeinde ausüben können. Die Qualität der
Schule steht und fällt nicht mit dem Lehrplan, sondern mit der Lehrerin oder
dem Lehrer, die im Klassenzimmer stehen, sind sich die Gesprächspartner einig.
Dabei plädiert Largo für mehr Kinderkrippen, welche die Kinder wirklich
integrieren könnten in die Gesellschaft und die Schule. Hansueli Rhyner,
Gemeinderat in Glarus Süd, bricht der Mehrklassenschule eine Lanze – ganz zur
Freude von Amsler, der am Anfang seiner Karriere auch Gesamtschullehrer war.
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