Werner Salzmann ist Co-Präsident der Oberwalliser Schuldirektoren und steht kritisch zu den Schulthesen Freysingers, Bild: rro
Oberwallis: Freysingers Schulthesen führen zu grossen Stirnfalten, Radio Rottu, 1.3.
Gespräch mit Werner Salzmann, Radio Rottu, 1.3.
Albert Anker gehört zu den bekanntesten Schweizer
Malern. Seine Bilder, die jeweils einen grossen Bezug zu seiner Lebenszeit
haben, zeigen Alltagsszenen. Eines der bekannteren Bilder ist jenes, das eine
Schulklasse in der Schulstube zeigt. Die Mädchen stricken auf der Ofenbank, die
Jungs rechnen am Pult. Der Lehrer schaut grimmig in die Runde. Der Stecken
einer Haselstaude ist in der Ecke bereit, um die Bösen mit einem Schlag auf die
Finger zu bestrafen.
Rund 150 Jahre später hat nun der Walliser Bildungschef seine Vision der Schule in einem Strategiepapier festgehalten. Oskar Freysinger ist nicht nur Bildungsminister. Er ist auch Politiker, Philosoph, Poet, Vor- und Querdenker. In seiner Funktion als oberster Walliser Bildungshüter hat Freysiner am Dienstag seine zehn Thesen über die Schule vorgestellt. rro hat das vierzehnseitige Papier dem Verein der Oberwalliser Schuldirektionen gezeigt.
Co-Präsident Werner Salzmann meinte dazu: "Der erste Eindruck ist eigentlich nicht das Papier selber, sondern die Tatsache, wie es entstanden ist. Es sind absolut keine Partner wie Schuldirektionen, Lehrer- oder Elternvertreter in die Erarbeitung einbezogen worden. Natürlich darf Herr Freysinger dies so tun. Es erstaunt uns aber trotzdem."
Der Walliser Bildungsminister malt ein einfaches Bild der Schule. Muttersprache und Mathematik gelten als Grundpfeiler. Den Rest des Erfolges macht vor allem eine gute Lehrperson aus. "Freysingers Schulbild ist sehr einfach dargestellt.
Es erstaunt uns, dass man bei Schulthesen im Jahr 2016 Bereiche wie: Verhaltensauffällige Schüler, integrierte Massnahmen oder pädagogische Schülerhilfe genauso ausblendet wie die Integration von fremdsprachigen Kindern. Mindestens in irgendeiner These müsste doch etwas davon stehen." In einer seiner zehn Thesen betont Freysinger ferner, dass die Schule mit der Zeit gehen soll, trotzdem aber eine gewisse Distanz zu Modeerscheinungen haben müsse. Nur so fände die Schule zurück zur Würde.
Freysinger will auch nicht, dass die Schule zur Diplomfabrik oder zum Kinderhort wird. Werner Salzmann sagt dazu: "Das ist ein allgemeines Problem von Freysingers Papier. Schon, wenn man die Einleitung liest, hat man das Gefühl, dass in der Schule derzeit Chaos herrsche - sie würde nicht funktionieren und es gäbe viele Probleme. Ich finde das ein wenig frech gegenüber allen Lehrpersonen, die sich derzeit sehr engagieren, sich für die Schüler anstrengen und einen wirklich guten Job machen. Dass alles, was wir derzeit machen, nicht richtig sein könnte, beelendet uns." Mit seinem Strategiepapier gibt Freysinger die Flughöhe der Walliser Schulen für die Zukunft vor. Ob er damit aber in der Arbeitswelt der Schuldirektoren und Lehrpersonen auch eine Punktlandung hinlegt, bleibt offen.
Rund 150 Jahre später hat nun der Walliser Bildungschef seine Vision der Schule in einem Strategiepapier festgehalten. Oskar Freysinger ist nicht nur Bildungsminister. Er ist auch Politiker, Philosoph, Poet, Vor- und Querdenker. In seiner Funktion als oberster Walliser Bildungshüter hat Freysiner am Dienstag seine zehn Thesen über die Schule vorgestellt. rro hat das vierzehnseitige Papier dem Verein der Oberwalliser Schuldirektionen gezeigt.
Co-Präsident Werner Salzmann meinte dazu: "Der erste Eindruck ist eigentlich nicht das Papier selber, sondern die Tatsache, wie es entstanden ist. Es sind absolut keine Partner wie Schuldirektionen, Lehrer- oder Elternvertreter in die Erarbeitung einbezogen worden. Natürlich darf Herr Freysinger dies so tun. Es erstaunt uns aber trotzdem."
Der Walliser Bildungsminister malt ein einfaches Bild der Schule. Muttersprache und Mathematik gelten als Grundpfeiler. Den Rest des Erfolges macht vor allem eine gute Lehrperson aus. "Freysingers Schulbild ist sehr einfach dargestellt.
Es erstaunt uns, dass man bei Schulthesen im Jahr 2016 Bereiche wie: Verhaltensauffällige Schüler, integrierte Massnahmen oder pädagogische Schülerhilfe genauso ausblendet wie die Integration von fremdsprachigen Kindern. Mindestens in irgendeiner These müsste doch etwas davon stehen." In einer seiner zehn Thesen betont Freysinger ferner, dass die Schule mit der Zeit gehen soll, trotzdem aber eine gewisse Distanz zu Modeerscheinungen haben müsse. Nur so fände die Schule zurück zur Würde.
Freysinger will auch nicht, dass die Schule zur Diplomfabrik oder zum Kinderhort wird. Werner Salzmann sagt dazu: "Das ist ein allgemeines Problem von Freysingers Papier. Schon, wenn man die Einleitung liest, hat man das Gefühl, dass in der Schule derzeit Chaos herrsche - sie würde nicht funktionieren und es gäbe viele Probleme. Ich finde das ein wenig frech gegenüber allen Lehrpersonen, die sich derzeit sehr engagieren, sich für die Schüler anstrengen und einen wirklich guten Job machen. Dass alles, was wir derzeit machen, nicht richtig sein könnte, beelendet uns." Mit seinem Strategiepapier gibt Freysinger die Flughöhe der Walliser Schulen für die Zukunft vor. Ob er damit aber in der Arbeitswelt der Schuldirektoren und Lehrpersonen auch eine Punktlandung hinlegt, bleibt offen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen