20. März 2016

Bildungspolitische Vertröstungsrhetorik

Es gibt einerseits die Fakten über die Schülerkenntnisse im Französisch, wie sie uns vom FreiburgerInstitut für Mehrsprachigkeit vermittelt werden:  3,4 Prozent der Achtklässler erreichen die Lernziele beim Sprechen;  8,7 Prozent sind es beim Hören. Dabei sind Sprechen und Hören die Kernkompetenzen, die man mit dem frühen Fremdsprachenlernen fördern will. Andererseits gibt es die Interpretation dieser Fakten durch unsere Bildungspolitiker: „Kein Anlass, das Modell 3/5 auf den Kopf zu stellen“. Mit anderen Worten: Es kann geschehen, was will, wir machen weiter! (uk)
Bildungspolitische Vertröstungsrhetorik, Kommentar von Urs Kalberer

Die Freiburger Daten reihen sich ein in die Sammlung wissenschaftlicher Negativschlagzeilen, die das frühe Fremdsprachenlernen an unseren Schulen hervorbringt. Daran ändern auch die Durchhalteparolen der Erziehungschefs nichts. Die vielen Wochenstunden im frühen Primarschulalter sind trotz Millioneninvestitionen vergeudete Lernzeit.


Wollen wir weiterhin den Goodwill der welschen Kantone mit sinnlosen Alibiübungen erkaufen oder sollen unsere Kinder an der Volksschule endlich effizient Sprachen lernen? Die unsägliche Geschichte bildungspolitischer Vertröstungsrhetorik ist um ein weiteres bitteres Kapitel angewachsen.

1 Kommentar:

  1. Dieser Kommentar wurde auch an die NZZ geschickt. Sie hat es vorgezogen, den Text nicht zu veröffentlichen.

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