Die Emser Gemeindepräsidentin (l.) und Martullo-Blocher haben Spass beim Experimentieren, Bild: Luzi Bürkli
Im alten Fabrikgebäude der Natur und der Technik auf der Spur, Südostschweiz, 16.1. von Dario Morandi
Die
Zürcherinnen und Zürcher haben das Technorama in Winterthur. Und was haben die
Bündnerinnen und Bündner? Das öffentlich zugängliche Emsorama in Domat/Ems. Das
gestern eingeweihte Wissenschafts-Center auf dem Gelände der Ems-Chemie ist
zwar nicht so gross und so üppig ausgestattet wie die Ausstellung in
Winterthur. Aber ebenso interessant, für Erwachsene genauso wie für Kinder und
Jugendliche.
Unterstützung vom Technorama
Auf 400
Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucherinnen und Besucher in einem
ehemaligen Fabrikgebäude mit 50 Experimenten an 17 Stationen die vielfältigen
Erscheinungen in Natur und Technik hautnah erleben. Realisiert und finanziert
wurde das bisher einzige Bündner Wissenschafts-Center aus Anlass des
80-JahrJubiläums von der Ems-Chemie. Der Konzern konnte dabei auf die
Unterstützung der Technorama-Fachleute aus Winterthur zählen. Ems-Chefin
Magdalena Martullo versteht die Einrichtung als weiteres Bildungsangebot in
Graubünden. Im Emsorama stehe «das spielerische Erkunden von Phänomenen der
Natur und die Faszination von Naturwissenschaft und Technik im Vordergrund»,
sagte die Bündner SVP-Nationalrätin an der Eröffnungsfeier vor über 80 Gästen.
Dem Fachkräftemangel begegnen
Ganz
besonders erfreut über das Geschenk der Ems-Chemie an den Bildungsstandort
Graubünden zeigte sich Regierungsrat Martin Jäger. Er sei von der neuerlichen
unternehmerischen Initiative der Ems-Chemie vollkommen überrascht worden, sagte
der Erziehungsdirektor. Mit dem Emsorama erhielten Besucherinnen und Besucher,
egal welcher Altersgruppe, auf spielerische Weise «einen wertvollen und
nachhaltigen Zugang zur spannenden Welt der Mathematik, Informatik und
Naturwissenschaft». Kinder erhielten damit bereits im frühen Schulalter
Erfolgserlebnisse in diesen Fächern, was diese später dazu ermuntere,auch bei
der Berufs- oder Studienwahl diesen Weg einzuschlagen. Jäger glaubt, dass
mithilfe des Emsoramas «dem seit Jahrzehnten herrschenden Fachkräftemangel wirksam
begegnet werden kann». Und auch aus den Reihen der Touristiker gab es Applaus
für die neue Attraktion. Claudia Züllig, Gastgeberin des Hotels «Schweizerhof»
in Lenzerheide, bezeichnete das Emsorama als attraktives Angebot für
Tourismusdestinationen in der Region und Hotels. Die grosse Resonanz ihrer
Gäste auf die Forschungs-Sommer-Workshops des «Schweizerhofs» bestätige ihr,
«dass Naturwissenschaften und Technik Interesse wecken und Spass machen». Sie
wird den Besuch des Emsorama deshalb im nächsten Sommer ins
Veranstaltungsprogramm ihres Hauses aufnehmen.
Für Schlüsselerlebnisse sorgen
Für
Thorsten D. Künnenmann ist das Emsorama «ein kleiner Bruder des Technoramas».
Der Technorama-Direktor würdigte die Konzeption der Erlebnisschau der
Ems-Chemie. «Wenn Kinder schon früh positive Erlebnisse beim spielerischen
Erforschen von naturwissenschaftlichen Phänomenen gehabt haben, so fördert das
nachhaltig deren Begeisterung für Fächer rund um Mathematik, Informatik und
Naturwissenschaft.» Für ihn ist eines sicher: «Die Experimente sorgen für
Schlüsselerlebnisse.» Konkret richtet sich das Emsorama an Gruppen, Vereine,
Firmen, Familien und alle Menschen «mit Neugierde und Interesse an
Naturwissenschaften und Technik». Geeignet ist es auch für Schulklassen vom Kindergarten
bis zur Oberstufe und für Touristen.
www.emsorama.ch
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