Lehrer bekommen weniger Lohn, St. Galler Tagblatt, 16.12.
Die Anpassung geht auf das
Jahr 2011 zurück, als die Rechtsstellungsverordnung geändert wurde. Der
Regierungsrat entschied damals, dass alle Lehrpersonen bei einem Vollpensum 30
Lektionen à 45 Minuten in der Woche unterrichten müssen. Lehrer im Bereich
Textiles Werken und Hauswirtschaft haben aber bisher nur 29 Lektionen
gearbeitet. Nach einer Übergangsfrist müssen sie nun in der Primarschule auch
30 Lektionen arbeiten – bei gleichbleibendem Lohn. «Das kommt einer Lohnsenkung
gleich», sagt Anne Varenne, Präsidentin von Bildung Thurgau.
Von
der Lohnsenkung betroffen sind Primarlehrer im Bereich Textiles Werken, die
altrechtlich ausgebildet wurden, wie Varenne weiter sagt. Denn sie unterrichten
jeweils nur diese Fächer. Die Abgänger der Pädagogischen Hochschule hingegen
würden auch andere Fächer unterrichten, verzichten aber vielfach darauf,
Textiles Werken zu unterrichten, weil sie sich deutlich weniger kompetent
fühlen, führt Varenne aus. Sie seien also nicht nur im Lohnband höher
eingestuft, sondern auch von dieser Kürzung nicht betroffen.
Weil die «altrechtlichen
Lehrer» durch die tiefere Einstufung im Lohnband lohntechnisch benachteiligt
seien und der Verband auf politischem Weg bisher nichts erreichen konnte, wolle
man nun eine Lohnklage einreichen.
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