12. Dezember 2015

Harmonisierung kein Freipass für "Verbesserungen"

Die linke Kritik an Schulreformen ist ein Lichtblick. 2006 befürwortete das Stimmvolk eine nationale Harmonisierung der Inhalte und Strukturen ­unserer Volksschulen. So weit, so gut. Weder linke noch rechte Kreise schien es aber zu stören, dass die damit betrauten Fachgremien das Gesetz als Freipass auslegten, die Schule im Gefolge der ­Pisa-Welle nicht nur harmonisieren, sondern gerade auch in ihrem Sinne «verbessern» zu wollen.
Leserbrief, Basler Zeitung, 12.12. von Felix Schmutz


Konzepte wie Kompetenzorien­tierung, Kontrollmechanismen, altersdurchmischter Unterricht, Sammel­fächer, Konstruktivismus, Portfolios und so weiter wurden der Harmonisierung aufgepfropft. Ein riesiger Haufen an Worthülsen namens Lehrplan 21 wurde geboren, dessen Einhaltung nie jemand wird überprüfen können, da ­gerade die Inhalte schwammig bleiben. Auf sachliche Kritik wurde gar nicht ernsthaft eingegangen, denn pädagogischen Theorien ist eigen, dass sie nicht rationalem Denken, sondern quasi-­religiösem Schwärmen verpflichtet sind und daher a priori für ihre Anhänger unantastbar bleiben.

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