20. November 2015

Ungleichgewicht zwischen Klassen- und Fachlehrern

Die Schulreformen der vergangenen Jahre bringen immer deutlicher die negativen Folgen zum Vorschein. Neben den schwindenden Französischkenntnissen trotz Frühsprachbeginn hat sich der Alltag der Lehrer drastisch verändert. Schuld daran sei die Umsetzung von Harmos und der integrativen Schule, schreibt EVP-Grossrätin Annemarie Pfeifer in einem Vorstoss. Eine Erhebung der Freiwilligen Schulsynode Basel-Stadt habe ergeben, dass auf allen Schulstufen die Klassenlehrpersonen im Durchschnitt pro Jahr deutlich mehr arbeiten als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne diese Verantwortung.
EVP fordert Entlastung, Basler Zeitung, 20.11.


Den Klassenlehrkräften stehe heute immer weniger Zeit für ihre wichtigste Aufgabe zur Verfügung, die Kinder­betreuung, erklärt Pfeifer. «Sie führen Gespräche oder halten Sitzungen unter anderem mit der Schulleitung, Heilpädagoginnen, Psychiatern, Psychologen, dem Hausarzt, der Logopädin, der Schulsozialarbeiterin, den Mitarbeitern der Tagesstruktur, den Dolmetschern, der Psychomotoriklehrkraft, der Förderlehrkraft, Fachlehrkräften und natürlich immer noch mit Eltern und Kindern», sagt Pfeifer. Neben dieser zeitlichen Mehrbelastung der Klassenlehrperson, im Vergleich zu anderen Lehrern, sei die Klassenlehrkraft auch einer erhöhten nervlichen Belastung ausgesetzt.
Grossrätin Pfeier zeigt sich erstaunt darüber, dass trotz der gestiegenen Belastung keine Lohnanpassungen erfolgen. Das will die EVP-Politikerin korrigieren. Sie fordert den Regierungsrat auf darzulegen, wie er den erhöhten zeitlichen Aufwand der Lehrer abgelten kann. Auch die ungleiche Verteilung in den Schulen müssen die Behörden «entschärfen», fordert Pfeifer. 


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