Die Schulreformen der vergangenen Jahre bringen immer deutlicher
die negativen Folgen zum Vorschein. Neben den schwindenden
Französischkenntnissen trotz Frühsprachbeginn hat sich der Alltag der Lehrer
drastisch verändert. Schuld daran sei die Umsetzung von Harmos und der
integrativen Schule, schreibt EVP-Grossrätin Annemarie Pfeifer in einem
Vorstoss. Eine Erhebung der Freiwilligen Schulsynode Basel-Stadt habe ergeben,
dass auf allen Schulstufen die Klassenlehrpersonen im Durchschnitt pro Jahr
deutlich mehr arbeiten als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne diese
Verantwortung.
EVP fordert Entlastung, Basler Zeitung, 20.11.
Den
Klassenlehrkräften stehe heute immer weniger Zeit für ihre wichtigste Aufgabe
zur Verfügung, die Kinderbetreuung, erklärt Pfeifer. «Sie führen Gespräche
oder halten Sitzungen unter anderem mit der Schulleitung, Heilpädagoginnen,
Psychiatern, Psychologen, dem Hausarzt, der Logopädin, der
Schulsozialarbeiterin, den Mitarbeitern der Tagesstruktur, den Dolmetschern,
der Psychomotoriklehrkraft, der Förderlehrkraft, Fachlehrkräften und natürlich
immer noch mit Eltern und Kindern», sagt Pfeifer. Neben dieser zeitlichen
Mehrbelastung der Klassenlehrperson, im Vergleich zu anderen Lehrern, sei die
Klassenlehrkraft auch einer erhöhten nervlichen Belastung ausgesetzt.
Grossrätin
Pfeier zeigt sich erstaunt darüber, dass trotz der gestiegenen Belastung keine
Lohnanpassungen erfolgen. Das will die EVP-Politikerin korrigieren. Sie fordert
den Regierungsrat auf darzulegen, wie er den erhöhten zeitlichen Aufwand der
Lehrer abgelten kann. Auch die ungleiche Verteilung in den Schulen müssen die
Behörden «entschärfen», fordert Pfeifer.
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