25. November 2015

Basel plant Einstiegsgruppen für Fremdsprachige

Im Kanton Basel-Stadt sollen die Kapazitäten zur Integration von ausländischen Schülern erhöht werden. Grund ist die angestiegene Anzahl von Asylsuchenden im Zuge der Flüchtlingskrise.













In kleinen Einstiegsgruppen sollen die Kinder für den Unterricht fit gemacht werden, Bild: Roland Schmid
Schulen reagieren auf Flüchtlingswelle, Basler Zeitung, 24.11. von Steve Last


Mit der grossen Anzahl von Asylsuchenden, darunter auch Flüchtlinge, die gegenwärtig im Kanton Basel-Stadt ankommen, sehen sich Schulen mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Bildungsinstitute sind ein kritisches Element in der Integration junger Menschen. Um so wichtiger ist es, dass Kinder, die Defizite in Sprache und in anderen Fächern aufweisen, möglichst schnell in den normalen Unterricht eingegliedert werden können.
Zwar gibt es an der Volksschule bereits Angebote für die Einschulung von Kindern und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse, jedoch reichen diese in der jetzigen Situation nicht mehr aus. Das gab das Basler Erziehungsdepartement am Dienstag bekannt. Aus diesem Grund sollen nun Einstiegsgruppen mit zehn bis zwölf Kindern gebildet werden. Dort sollen die Kinder für den regulären Unterricht fit gemacht werden. In der Regel dauere dies ein bis zwei Semester, so Dieter Baur, Leiter der Volksschulen. Aber man müsse auch die individuellen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen und so den geeigneten Zeitpunkt wählen.
Gegenwärtig sind zwei solche Gruppen am Standort Margarethen im Einsatz. 17 der verfügbaren 28 Plätze sind bereits belegt. Da die Gruppen nach Alter gestaffelt sind, könnte aber bald der Platz ausgehen. Aus diesem Grund werden weitere Gruppen geplant und Lehrpersonen sondiert. Genaue Zahlen zu den erwarteten Schülern, welche dieses Angebot in Zukunft in Anspruch nehmen würden, wurden nicht genannt. Man wolle aber bereit sein, so Baur weiter.
Da auf der Sekundarstufe oft direkt integriert werden könne, sei dort die Lage noch nicht so angespannt wie in den Primarschulen. Man behalte sich aber im Hinblick auf die Situation auch auf dieser Stufe vor, Einstiegsgruppen einzusetzen, teilte Baur mit.
Auch ZBA baut Angebot aus
Im Dezember 2015 ist die Bildung zweier weiteren Klassen des Zentrums für Brückenangebote geplant. Damit ist die Kapazität im ZBA aber ausgeschöpft. Deshalb können auch nur noch Jugendliche aus Basel-Stadt aufgenommen werden, wie das Erziehungsdepartement weiter mitteilte. Ausserkantonale Jugendliche (die bisher gleichberechtigt aufgenommen wurden) haben keine Garantie mehr, im ZBA einen Platz zu bekommen. Diese Regelung gilt für das aktuelle Schuljahr. Für 2016/17 und 2017/18 muss eine Kontingentslösung für ausserkantonale Jugendliche gefunden werden.
Im Zentrum für Brückenangebote gehen Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren zwei Jahre lang zur Schule. Im ersten Schuljahr erhalten sie Unterricht in Deutsch und anderen Grundlagenfächern. Zudem werden erste integrative Schritte unternommen, damit sich die Personen in der Schweiz zurechtfinden können. Im zweiten Schuljahr rückt die Berufswahl in den Vordergrund.


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