In kleinen Einstiegsgruppen sollen die Kinder für den Unterricht fit gemacht werden, Bild: Roland Schmid
Schulen reagieren auf Flüchtlingswelle, Basler Zeitung, 24.11. von Steve Last
Mit der
grossen Anzahl von Asylsuchenden, darunter auch Flüchtlinge, die gegenwärtig im
Kanton Basel-Stadt ankommen, sehen sich Schulen mit grossen Herausforderungen
konfrontiert. Bildungsinstitute sind ein kritisches Element in der Integration
junger Menschen. Um so wichtiger ist es, dass Kinder, die Defizite in Sprache
und in anderen Fächern aufweisen, möglichst schnell in den normalen Unterricht
eingegliedert werden können.
Zwar gibt es an der
Volksschule bereits Angebote für die Einschulung von Kindern und Jugendliche
ohne Deutschkenntnisse, jedoch reichen diese in der jetzigen Situation nicht
mehr aus. Das gab das Basler Erziehungsdepartement am Dienstag bekannt. Aus
diesem Grund sollen nun Einstiegsgruppen mit zehn bis zwölf Kindern gebildet
werden. Dort sollen die Kinder für den regulären Unterricht fit gemacht werden.
In der Regel dauere dies ein bis zwei Semester, so Dieter Baur, Leiter der
Volksschulen. Aber man müsse auch die individuellen Bedürfnisse der Kinder
berücksichtigen und so den geeigneten Zeitpunkt wählen.
Gegenwärtig sind zwei
solche Gruppen am Standort Margarethen im Einsatz. 17 der verfügbaren 28 Plätze
sind bereits belegt. Da die Gruppen nach Alter gestaffelt sind, könnte aber
bald der Platz ausgehen. Aus diesem Grund werden weitere Gruppen geplant und
Lehrpersonen sondiert. Genaue Zahlen zu den erwarteten Schülern, welche dieses
Angebot in Zukunft in Anspruch nehmen würden, wurden nicht genannt. Man wolle
aber bereit sein, so Baur weiter.
Da auf der Sekundarstufe
oft direkt integriert werden könne, sei dort die Lage noch nicht so angespannt
wie in den Primarschulen. Man behalte sich aber im Hinblick auf die Situation
auch auf dieser Stufe vor, Einstiegsgruppen einzusetzen, teilte Baur mit.
Auch
ZBA baut Angebot aus
Im Dezember 2015 ist die
Bildung zweier weiteren Klassen des Zentrums für Brückenangebote geplant. Damit
ist die Kapazität im ZBA aber ausgeschöpft. Deshalb können auch nur noch
Jugendliche aus Basel-Stadt aufgenommen werden, wie das Erziehungsdepartement
weiter mitteilte. Ausserkantonale Jugendliche (die bisher gleichberechtigt
aufgenommen wurden) haben keine Garantie mehr, im ZBA einen Platz zu bekommen.
Diese Regelung gilt für das aktuelle Schuljahr. Für 2016/17 und 2017/18 muss
eine Kontingentslösung für ausserkantonale Jugendliche gefunden werden.
Im Zentrum für
Brückenangebote gehen Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren zwei Jahre lang zur
Schule. Im ersten Schuljahr erhalten sie Unterricht in Deutsch und anderen
Grundlagenfächern. Zudem werden erste integrative Schritte unternommen, damit
sich die Personen in der Schweiz zurechtfinden können. Im zweiten Schuljahr
rückt die Berufswahl in den Vordergrund.
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