Ist es denkbar, dass es den Verantwortlichen für den
Fremdsprachenunterricht nicht in erster Linie um den Spracherwerb der Kinder,
sondern um die Sicherung ihrer eigenen Jobs geht? Wie anders lässt sich
erklären, dass sie sich an einem Sprachenkonzept festklammern, das aus
wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar ist? Wie anders lässt sich erklären,
dass an wirkungslosen und höchst umstrittenen Methoden und Lehrmitteln
festgehalten wird und diese in überdotierten, obligatorischen Weiterbildungen
zwangsverordnet werden? Seit Einführung des neuen Sprachenkonzepts wird Kritik
systematisch verharmlost und auf Zeit gespielt. Die Rede ist von Erfahrungen
sammeln und dem Neuen eine Chance geben. Wir müssen uns damit abfinden, dass
unsere Kinder – womöglich eine ganze Schülergeneration – als Versuchskaninchen
den Kopf hinhalten für eine Kaste von Bildungsexperten und -politikern, die
sich weigern werden, Verantwortung zu übernehmen und sich gleichzeitig an den
zu erwartenden Aufträgen gütlich tun. (uk)
Kommentar von Urs Kalberer zum Artikel 'Heftige Kritik am neuen Französisch-Unterricht' im Bund.
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