Motionär Hans-Peter Kohler (FDP/Spiegel bei Bern) verlangte, «dass
wieder ein verstärkt leistungsorientierter Schulunterricht an den
kantonalbernischen Volksschulen etabliert wird». Heute stellten die Schulen die
Integration zu stark in den Mittelpunkt.
Förderung der Besten statt übermässige Betreuung der Schlechtesten, Bild: Markus Hubacher
Mehr Leistungsdenken an Volksschulen, Berner Zeitung, 15.9.
Mehrere Votanten gaben ihm recht. Statt die Besten zu fördern, achte man
vor allem darauf, dass die Schlechtesten mithalten könnten. Die Ratslinke und
auch der grüne Erziehungsdirektor Bernhard Pulver bekämpften den Vorstoss
vehement.
Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler würden im bernischen System
durchaus gefördert, betonte Pulver. Die anderen Kinder dürften aber nicht
vernachlässigt werden. Der Vorstoss sende «ein diffuses Signal für eine falsche
Schulreform».
Pulvers Argumente waren vergebens: Mit 81 zu 67 Stimmen hat sich das
Kantonsparlament am Dienstag hinter die Forderung aus den Reihen der FDP
gestellt. Die Wirkung der Motion hält sich allerdings in Grenzen. Denn der Rat
überwies den umstrittenen Punkt des Vorstosses unter gleichzeitiger Abschreibung.
Chancenlos war eine weitere Forderung Kohlers, wonach altersdurchmischte
Klassen stark beschränkt werden sollten. Der Rat wies diesen Punkt auch in der
abgeschwächten Form des Postulats deutlich ab.
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