Die Schwyzer Regierung will keine
Leistungsklassen für leistungsstarke Schüler installieren. Vor allem im Bezirk
Höfe wollte man damit verhindern, dass die guten Schüler weiterhin in
Privatschulen abwandern.
Die Volksschule kämpft gegen die Abwanderung an die Privatschulen, Bild: Archiv March Anzeiger
Der Regierungsrat will keine "Untergymnasien", March Anzeiger, 14.7.
Aus Sicht des Regierungsrats soll im Bereich der
Sekundarstufe I kein Angebot für leistungsstarke Schüler aufgebaut werden.
Solche Leistungsklassen, wie sie Kantonsrat Andreas Meyerhans (CVP, Wollerau)
und sechs Mitunterzeichnende in einer Motion forderten, seien zu teuer und
verbesserten die Bildungschancen nicht, so der Grundtenor. Man wolle in der
Volksschule nicht eine Art «Untergymnasium» einrichten. Die Motionäre machen
geltend, dass sich die Bildungslandschaft speziell im Bezirk Höfe in den
vergangenen Jahren «massiv gewandelt» habe. Neben den öffentlichen Schulen auf
der Primar- und der Sekundarstufe seien private Anbieter erfolgreich auf dem
Bildungsmarkt vertreten. Der Nachwuchs könne sich dort vom Kindergarten bis zur
Matura oder einem gleichwertigen internationalen Abschluss ausbilden lassen.
Seit kurzem sei bekannt, dass sich in Pfäffikon mit der Swiss International
School eine weitere Bildungsinstitution ansiedeln will, die sich als «private
bilinguale Volksschule» positioniert. Und die bereits «äusserst erfolgreiche»
Obersee Bilingual School im Pfäffiker Roggenacker «platze aus allen Nähten».
Laut den Motionären «kämpft» die Volksschule in den Höfen «schon lange nicht
mehr mit gleich langen Spiessen». Seit 2008 sei die Zahl der Schüler an der Oberstufe
trotz Bevölkerungswachstum eingebrochen. Als Hauptgründe dafür orten sie die
bilinguale Ausbildung, also der zweisprachige Unterricht, und die
Tagesschulstrukturen, welche auch Schweizer Eltern dazu brächten, ihre Kinder
in eine Privatschule zu schicken.
«Defensive Argumente»
Mit der Lancierung des Modells «Sekpro» wollte man dieses Angebot auch in der Volksschule in Form von Leistungsklassen installieren. Der Erziehungsrat lehnte das Gesuch im Herbst 2013 aber ab. Da sich der Wettbewerb nun nochmals zu verschärfen scheint, sollte mittels der Motion erreicht werden, dass die Volksschule Mittel erhält, um an diesem Wettbewerb teilnehmen zu können. Die damals vorgebrachten Vorbehalte gegenüber Leistungsklassen – hohe Anforderungen an Lehrer, Gefahr des Auseinanderbrechens von Klassen beim Übertritt ins Gymnasium oder die Schaffung einer Art «Untergymnasium» – bezeichnen die Motionäre als «defensive Argumente», welche in der heutigen Zeit nicht überzeugten.
Mit der Lancierung des Modells «Sekpro» wollte man dieses Angebot auch in der Volksschule in Form von Leistungsklassen installieren. Der Erziehungsrat lehnte das Gesuch im Herbst 2013 aber ab. Da sich der Wettbewerb nun nochmals zu verschärfen scheint, sollte mittels der Motion erreicht werden, dass die Volksschule Mittel erhält, um an diesem Wettbewerb teilnehmen zu können. Die damals vorgebrachten Vorbehalte gegenüber Leistungsklassen – hohe Anforderungen an Lehrer, Gefahr des Auseinanderbrechens von Klassen beim Übertritt ins Gymnasium oder die Schaffung einer Art «Untergymnasium» – bezeichnen die Motionäre als «defensive Argumente», welche in der heutigen Zeit nicht überzeugten.
Tagesstrukturen schon möglich
Diese Sicht teilt der Regierungsrat auch heute nicht. Die Vernehmlassung zum Reformpaket der Sekundarstufe I habe ergeben, dass das Einführen einer flexiblen Lektionentafel, welche die gezielte Begabungs- und Begabtenförderung begünstigt und erweiterte Spezialprogramme für leistungsstarke Schüler ermöglicht, ein geeignetes und akzeptiertes Instrument ist. Die konkrete Einführung von besonderen Klassen für Leistungsstarke sei nicht verlangt worden. Das System der drei Schultypen Werk-, Real- und Sekundarschule habe sich nicht nur bewährt, sondern sei auch Garant für eine vergleichbare Ausbildung im ganzen Kanton. Das Bieten von Tagesstrukturen sei zwar ein nicht zu unterschätzender Grund, weshalb Privatschulen grossen Zulauf hätten, so die Regierung. Den öffentlichen Schulen erlaube Paragraf 19 des Volksschulgesetzes aber bereits heute, ebenfalls ein solches Angebot anzubieten. Erste Erfahrungen mit erweiterten Tagesstrukturen zeigten, dass damit der Trend zum Besuch von Privatschulen insbesondere im Bezirk Höfe einzuschränken sei.
Diese Sicht teilt der Regierungsrat auch heute nicht. Die Vernehmlassung zum Reformpaket der Sekundarstufe I habe ergeben, dass das Einführen einer flexiblen Lektionentafel, welche die gezielte Begabungs- und Begabtenförderung begünstigt und erweiterte Spezialprogramme für leistungsstarke Schüler ermöglicht, ein geeignetes und akzeptiertes Instrument ist. Die konkrete Einführung von besonderen Klassen für Leistungsstarke sei nicht verlangt worden. Das System der drei Schultypen Werk-, Real- und Sekundarschule habe sich nicht nur bewährt, sondern sei auch Garant für eine vergleichbare Ausbildung im ganzen Kanton. Das Bieten von Tagesstrukturen sei zwar ein nicht zu unterschätzender Grund, weshalb Privatschulen grossen Zulauf hätten, so die Regierung. Den öffentlichen Schulen erlaube Paragraf 19 des Volksschulgesetzes aber bereits heute, ebenfalls ein solches Angebot anzubieten. Erste Erfahrungen mit erweiterten Tagesstrukturen zeigten, dass damit der Trend zum Besuch von Privatschulen insbesondere im Bezirk Höfe einzuschränken sei.
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