Seit Jahren wehren sich Menschen in vielen europäischen
Ländern gegen die immer stürmischer anrollenden Wellen von Schulreformen, die
nicht jeweils notwendige Erneuerungen in Teilbereichen beabsichtigen, sondern
tief in das jeweilige Bildungssystem eingreifen, um Strukturen, Inhalte, Ziele,
mit einem Wort: einfach alles umzustürzen. Beispiele sind der Lehrplan 21 in
der Schweiz und die Bildungsreform 2015 in Baden-Württemberg.
Der Widerstand, der sich formiert, wird nicht nur von Lehrern und Eltern
getragen, sondern auch zunehmend von Wissenschaftlern, Historikern, Literatur-
und Sprachwissenschaftlern und Lehrplanforschern. Was alle eint in ihrer
Kritik, ist die Tatsache, dass die angestrebten – und zum Teil leider schon
umgesetzten – Veränderungen keinerlei pädagogischen, didaktischen oder
wissenschaftlichen Sinn ergeben. Wie soll sich zum Beispiel das Lernen einer
Fremdsprache verbessern, wenn das Sprachlernen, die «kommunikative Kompetenz»,
von der alle diese Reformen gern reden, in Hunderte von Einzelkompetenzen
aufgeteilt ist, die der Schüler abarbeiten soll und den Lernerfolg dann in
abzuhakenden Tests beweisen soll? (siehe Entwurf des Bildungsplans Englisch für
die Förderstufe in Baden-Württemberg) Sprachlernen ist ja ein organisches
Ganzes, der Schüler muss mit einem sprachkundigen Gegenüber zum Beispiel eine
Frage hören, den Zusammenhang verstehen, die Bedeutung aufnehmen, passende Wörter
suchen, antworten usw. Oder wie soll ein mündiger Staatsbürger heranwachsen,
wenn er keinen systematisch aufbauenden Geschichtsunterricht mehr erhält,
sondern nur noch beispielhaft «Machtverhältnisse», vielleicht in der Antike
oder im Mittelalter «erkennen, verstehen und beurteilen» soll ohne solides
Grundlagenwissen. (siehe Lehrplan 21 in der Schweiz)
Kurz gesagt: Eine Verbesserung schulischen Lernens durch diese
Zerstückelung von Lernprozessen in Hunderte von Kompetenzen und
Unterkompetenzen ohne solide aufbauende Inhalte kann niemand erkennen. Was für
einen Sinn haben diese Reformen aber dann?
Quelle: Hidden Privatisation in Public Education, Report by Stephen J. Ball and Deborah Youdell, Institute of Education, University of London, 2008
Einen – wenn auch nicht den einzigen –Ansatz zur
Beantwortung dieser Frage liefert eine Studie, die bereits im Jahr 2008 von
«Education International», der internationalen Dachorganisation der
Lehrergewerkschaften veröffentlicht wurde.1 Wenn man die Schlussfolgerungen
dieser Studie ernst nimmt, die nicht auf Hypothesen, sondern auf der faktischen
Untersuchung der Vorgänge im Bildungswesen vieler Länder in mehreren
Kontinenten beruhen, dann ergeben diese scheinbar unsinnigen Reformen sehr wohl
einen Sinn, allerdings einen, der nicht beabsichtigt, Kindern zur
ganzheitlichen Bildung ihrer Persönlichkeit in der demokratischen Gesellschaft
zu verhelfen, sondern einen, der aus dem staatlich geschützten öffentlichen Gut
Bildung eine Ware machen will, die sich auf dem lukrativen privaten Markt
profitabel verkaufen lässt, und nebenbei Ziele und Inhalte grundlegend
verändert.
Die Verfasser der Studie begründen die
Motivation für ihre jahrelange Arbeit so: Es muss öffentlich gemacht werden,
was im geheimen vor sich geht und sich mit positiven, aber irreführenden
Begriffen tarnt. Denn der Prozess der Privatisierung von Bildungseinrichtungen
in Europa, in den USA und in den Schwellen- und Entwicklungsländern, ob
«endogen», das heisst durch verdeckte Einführung von Marktmechanismen, oder
«exogen», das heisst durch explizite Umwandlung des staatlichen Bildungssystems
in private Einrichtungen, verändert grundlegend die Aufgaben und Ziele von
Bildung und Lehrkräften. Auch verändert sie das Selbstverständnis von Lehrern,
ihre Arbeitsbedingungen, ihre Aufgabe in der Gesellschaft, auf fragwürdige und
negative Weise.
Solange das im Verborgenen geschieht, kann die notwendige
öffentliche Diskussion darüber, welche Bildung und Erziehung wir in unserer
Gesellschaft wollen, nicht stattfinden.
Es geht den Autoren um die Ethik von Bildung und
Erziehung: Durch die heimliche Privatisierung und Kommerzialisierung werden die
Werte verändert, die unserem Bildungsverständnis, beziehungsweise dem in den
untersuchten Ländern, zugrunde liegen. Jede Gesellschaft, so die Autoren, muss
ja für sich die Frage beantworten können:
Geht es in der Erziehung und Bildung darum, dass jeder Mensch sein volles
Potential als Person und Bürger der Gesellschaft entwickeln kann? Oder ist
Bildung eine Dienstleistung, die den Menschen als Kunden verkauft wird; soll
der Mensch, das Kind in erster Linie Konsument und Marktobjekt sein?
Um diese Fragen zu beantworten, müssen die Bürger der
entsprechenden Länder jedoch wissen, was vor sich geht und welche Hintergründe
die ihnen als «Reformen» verkauften Strukturveränderungen haben! Darüber
möchten die Autoren aufklären.
Ursprünge
und Geschichte der Privatisierung von Bildung
«Privatisierung» sind für die Autoren
alle Marktstrategien ohne staatliche Kontrolle («state-free market
approaches»), auch Neoliberalismus genannt.
Das erste Land, das eine gründliche «Marktreform» seiner
Schulen erlebte, war 1988 Neuseeland unter einer Labour-Regierung. Die
Schlüsselfiguren waren Absolventen der
Chicago School of Free Market Economies2. Der staatliche Einfluss wurde zurückgefahren, regionale
Schulaufsichtsbehörden wurden abgeschafft, und jede Bildungseinrichtung sollte
sich selbst kontrollieren, als «self-managing units» ihr eigenes Budget,
Personal und so weiter bestimmen. England folgte im selben Jahr, diese «Reform»
war aber mehr politisch als wirtschaftlich motiviert.
Vorausgegangen war schon der Umsturz des Bildungssystems
in Chile. Es wurden dort drei neue Schultypen kreiert, und alles war auf
Bildungsgutscheine umgestellt worden. Obwohl Selektion von Schülern angeblich
verboten war, wählten die vom Staat subventionierten privaten Schulen die
besten Schüler aus. (Vor kurzem ging durch die Nachrichten, dass in Chile eine
breite Protestbewegung der Bevölkerung verlangt, dass das Bildungswesen wieder
unter staatliche Aufsicht gestellt wird und gleichermassen allen zugute kommt.)
Sogenannte
«Schulreformen» sind in Wirklichkeit getarnte «Feindliche Übernahmen» des Bildungswesens
Die sogenannten Schulreformen, zum
Beispiel in den europäischen Ländern, sind in Wirklichkeit Prozesse, die eine
Privatisierung in das öffentliche Bildungswesen einführen, manchmal
erklärtermassen, meistens aber heimlich. Sie verbergen sich hinter vorgeblich
positiven Zielen und Begriffen wie «Wahlfreiheit», «Verbesserung der
Lernprozesse», «Überprüfbarkeit», «mehr Wirksamkeit», «Individualisierung des
Lernens». In Wirklichkeit geht es darum, Techniken und Werte aus dem privaten
Geschäftsbereich einzuführen, mit dem Effekt, dass Bildungseinrichtungen wie
eine Firma geführt werden. In ihren Untersuchungen der Bildungseinrichtungen
vieler Länder fanden die Autoren zwei unterschiedliche Typen von
Privatisierungsvorgängen:
– endogene
Privatisierung: Dabei werden Ideen, Techniken und Praktiken aus dem
Unternehmenssektor in die öffentlichen Bildungseinrichtungen eingeführt mit dem
Ziel, diese zu Firmen zu machen, aber ohne dieses Ziel explizit zu benennen.
Die eingeführten Kompetenzen, Kompetenzraster, Evaluation, «Quality
Management», Testing usw. dienen angeblich der Verbesserung der
Unterrichtsqualität.
– exogene
Privatisierung: Das ist die Öffnung des öffentlichen Bildungswesens für private
Anbieter auf Profit-Basis, wobei der private Sektor selbst die Bildungsziele
bestimmt, einführt und managt!
Die Forschung hat gezeigt, dass in allen untersuchten Ländern die endogene
Privatisierung immer die Vorstufe für die zweite, die exogene Privatisierung
war oder ist.
Weil sich die ganze Unternehmung als «Reform» tarnt,
verstehen die Menschen nicht, was vor sich geht. Viele empfinden die
sogenannten Reformen (richtig) als sach- und fachfremd, als unpädagogisch und
bildungsfern – immer mehr Experten weisen auf deren unwissenschaftlichen
Charakter hin3,
aber die Reformwellen rollen immer schneller und verändern alles, bevor man
sich besinnen kann. Sie verändern grundlegend:
– die Organisation: Auflösung von Jahrgangsstufen und Klassenverbänden,
– die Führung:
Manager statt Headmaster,
– das Curriculum: Es gibt keine verbindlichen Inhalte mehr,
– die Methoden, mit denen unterrichtet wird (jeder Schüler schafft für
sich an seinen individuellen Lernjobs statt im gemeinsamen Klassenunterricht),
– die Leistungsbeurteilung (Testen von Kompetenzen und
Unterkompetenzen),
– die Art wie Schüler, Schulen, Schulleiter und ganze
Gemeinden bewertet werden:
Wer widerspruchslos mitmacht, ist innovativ, wer sich sträubt, ist rückständig.
Besonders
heimtückisch geht die endogene Privatisierung vor
Das Ziel bei dieser unausgesprochenen
Privatisierung ist, die Schulen im geheimen so umzustrukturieren, dass sie wie
Unternehmen geführt werden, scheinbar aber in staatlicher Verantwortung
bleiben.
Das Schlüsselinstrument dieser versteckten Privatisierung
im Bildungswesen ist der Quasi-Markt. Es werden unter dem Deckmantel angeblich
positiver Werte wie «freie Wahl der Eltern» (choice), «Wettbewerb», wodurch
sich alle Schulen angeblich verbessern, «effizienteres Lernen» durch
«Selbstverantwortung», «Unabhängigkeit» und so weiter gewisse Marktmechanismen
wie «testing» und «ranking» (Veröffentlichung der Test-Resultate, um Schulen
vergleichen zu können), eingeführt. Es wird viel Zeit und Geld darauf
verwendet, die Schule attraktiv zu machen, mit dem verborgenen Ziel, später den
Gewinn zu erhöhen. Der Staat wird dabei oft eingespannt: Ein staatliches
Curriculum (zum Beispiel der «Lehrplan 21» in der Schweiz) und landesweite
Tests helfen mit, die Basis zu legen, dass Schulen konkurrieren und eine Art
Markt werden können.
Transformation
des Staates
Dabei spielt ein Prozess eine wichtige
Rolle, den die Autoren, Umformung des Staates («Reshaping the State») nennen.
In diesem Prozess findet die Verschiebung von «government» zu «governance»
statt, das heisst, die staatliche Kontrolle wird durch die Kontrolle
verschiedener Teilnehmer und Anbieter ersetzt. Diese bestimmen dann die
Richtung der Bildungspolitik und überwachen auch die Umsetzung, indem sie
Programme und Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Der Staat soll nicht ganz ausgeschaltet werden, aber den
Interessen der Privatisierer dienen, und vor allem zahlen!
Es wäre zu kurz gegriffen, sagen die Autoren, diese
Vorgänge als «De-Regulierung» zu begreifen, es ist in Wirklichkeit eine
Re-Regulierung. Die Kontrolle wird dem Staat entzogen und den internationalen
Organisationen und deren Hintermännern übertragen.4
Das Bildungswesen wird damit quasi unbemerkt aus der
Ferne gesteuert. Ein managing Netzwerk tritt an die Stelle der staatlichen
Behörden. Damit einher geht der Niedergang des Nationalstaates als der Ort, an
dem Politik gemacht wird. Als Beispiel nennen die Autoren die Bologna Declaration, die die Hochschulbildung in ganz Europa verändert hat,
über die Köpfe der staatlichen Politik hinweg.
Durch GATS wurden die nationalen Bildungssysteme für
globale Anbieter geöffnet. 40 Länder haben einen Vertrag unterzeichnet,
gegenseitige private Dienstleistungen zuzulassen.
Der Staat stellt nur noch den Markt bereit: Er lässt
private Firmen und NGO-Gruppen als Sponsoren in der Bildung seines
Staatsgebiets agieren, nicht nur in den Industrieländern, sondern überall.
Dieselben Prozesse laufen in allen öffentlichen Bereichen
wie Gesundheitswesen und sozialen Diensten ab. Gemeinsam ist allen: Das neue
Paradigma kommt immer als «Reformpaket» daher, und immer wird dieselbe Sprache
benutzt, nämlich die des New Public Managements, und Organisationen wie OECD,
EU, Unesco, World Bank, IFC und WTO sind die treibenden Kräfte.
Weitere
Ergebnisse der Studie
– Es
gibt keinerlei Forschung in keinem der untersuchten Länder, die zeigen würde,
dass Privatisierung die Qualität der Schule und die Leistungen der Schüler
hebt.
– Hingegen
gibt es Forschungsresultate, die zeigen, dass wenn es in privaten Schulen
besonders gute Testergebnisse gibt, bestimmte Bevölkerungsgruppen
überrepräsentiert sind, das heisst hier war Rassen- oder Klassentrennung im
Spiel.
– Der
Druck der Konkurrenz verändert das Lehren: «Teaching-to-the-test» (auf den Test
hin unterrichten). Dadurch werden die Lernerfahrungen der Schüler eingeengt,
und der Lehrer wird gezwungen, vorfabriziertes Material mit kontrollierter
Geschwindigkeit zu benützen. Das machen vor allem unerfahrene Lehrer, und die
finden sich besonders häufig in den «Low-income-schools», Schulen in armen
Regionen. Komplexere Inhalte, die sich nicht ohne weiteres testen lassen,
werden gar nicht mehr gelehrt.
– In
den Entwicklungsländern beeinflussen die Private Public Partnerships, die sich
des Bildungswesens bemächtigen, die Werte und Kulturen dieser Gesellschaften.
Hier ist die World Bank sehr aktiv. Die Autoren vermuten, dass auch dort durch
das GATS5 die privaten Anbieter ins Land kommen und
quasi das Bildungssystem übernehmen.
– Dabei
besteht die Gefahr, dass nicht nur Bildungsdienstleistungen von Privaten
eingeführt werden, sondern dass die ganze Bildungspolitik, die bisher der
Nationalstaat bestimmte, durch Beratung, Konsultationen, Forschung, Evaluation
und andere Einflussnahmen allmählich privatisiert wird. Das heisst, die
privaten Organisationen sind zunehmend dabei, die Bildungspolitik des
jeweiligen Landes zu übernehmen, zu bestimmen und umzusetzen.
– Privatisierung
bedeutet auch immer einen Angriff auf die Berufsverbände, denn sie werden daran
gehindert, sichere und gute Arbeitsbedingungen und Verträge für ihre Mitglieder
auszuhandeln.
– Da
jeder Bildungspolitik auch und vor allem ethische Ziele und Werte der
jeweiligen Kultur zugrundeliegen, werden diese mit der Zeit zerstört, denn «Die
Formen der versteckten Privatisierung – Marktmechanismen, Konkurrenz, ‹choice›
und der Schwerpunkt auf Performance-Management – bringen ethische Gefahren mit
sich, was sich in vielen Beispielen von opportunistischen und taktischen
Verhaltensweisen von Schulen in solchen Systemen zeigt.» (S. 12)
Schlussfolgerung:
Gravierende Auswirkungen auf das Bildungswesen der Länder
Gravierende Auswirkungen auf das Bildungswesen der Länder
Die Privatisierung
verändert die Bildung als öffentliches Gut, das der ganzen Gemeinschaft dient,
hin zu einem privaten Gut, einer Ware, die vordergründig Interessen des zu
bildenden Individuums befriedigt, in Wirklichkeit aber die Interessen der
globalisierenden Wirtschaft. Die so gelieferte Bildung ist für die Gesellschaft
nur noch bedeutsam in Form von Qualifikationen und Zertifikaten. Dabei werden
die sozialen Werte und der Wert der Bildung als kollektives Gut einer Kultur
verdrängt, das heisst, ein öffentliches Gut, von dem die ganze Gemeinschaft
profitiert, und damit ihre Kultur, wird systematisch ignoriert und zerstört.
Privatisierung der Bildung fördert
Konkurrenz und Individualismus und die Ungleichheit von Bildungschancen und
Bildungsresultaten in den Gesellschaften. In einem Marktsystem ist Gleichheit
kein positiver Wert. Die Schere zwischen armen und reichen Schulen öffnet sich,
und eine gemeinsame Schulbildung für alle wird verunmöglicht.
Der Forschungsbericht soll allen helfen, diese Tendenzen
in ihren Ländern und und Gemeinden zu erkennen und zu hinterfragen, vor
allem den Lehrern und Eltern.
Was
zu tun ist und schon getan wird
Die Aufforderung,
wachsam zu bleiben und die undemokratische und heimlich eingeführten Neuerungen
im Bildungswesen der Länder zu beobachten und sich dagegen zu wehren, haben
inzwischen viele Eltern, Lehrer, Erziehungswissenschaftler zum Beispiel in der
Schweiz und in Süddeutschland in die Tat umgesetzt. Überall wächst der Widerstand
gegen die unpädagogischen «Reformen» im Bildungswesen mit ihren Kompetenzen,
ihren Standards und Tests, ob sie sich nun angeblich zukunftsorientiert und
modern «Lehrplan 21» nennt oder ganz paradox «Gemeinschaftsschule» oder
«Mosaikschule», o.ä.
Die Handschrift von OECD, EU und weiteren im Artikel
genannten internationalen Organisationen ist überall erkennbar, wird inzwischen
oft durchschaut und ihre Ziele und Durchsetzungsstrategien werden entschieden
zurückgewiesen (vgl. auch Zeit-Fragen, Nr. 28–31 aus dem Jahr 2014 und
Nr. 1, 2 von 2015).
1 Hidden Privatisation in Public Education,
Report by Stephen J. Ball and Deborah Youdell, Institute of Education,
University of London, 2008
2 Bekannt
für den von Milton Friedman propagierten Neoliberalismus, vgl. auch Naomi
Klein: Die
Schocktstrategie, 2007
3 Vgl.
zum Beispiel Konrad Liessmann: Geisterstunde – Die Praxis der Unbildung, Wien 2014
4 Schule
und Bildung im Würgegriff von Machtpolitik, Zeit-Fragen Nr. 33, 2012
5 GATS = Allgemeines Abkommen über den Handel mit
Dienstleistungen
Es gibt meist kleine Privatschulen, die auch die Opfer der Schulreformen aufnehmen. Die Eltern sind bereit, dass Schulgeld aus der eigenen Tasche zu bezahlen, weil sie nicht wollen, dass ihre Kinder zu Schulversagern werden. Und es gibt kleine Gemeinden, für die es günstiger kommt, Sonderschüler an Privatschulen zu überweisen, als eine eigene Sonderschule zu führen. Diese Privatschulen verdanken ihre Existenz dem schleichenden Niveauverlust der reformierten Volksschule und engagierten Lehrern, die ihren Schülern noch etwas beibringen wollen und die sehen, wohin das Äpfelchen der fragwürdigen Schulreformen rollt.
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