Gewerbler und Lehrer diskutieren, Bild: Nadine Pfeifer
Was ist nötig, damit der Übergang von der Schule in die Lehre klappt? Aargauer Zeitung, 5.2. von Nadine Pfeifer
Das
Zusammensitzen von Gewerbe und Lehrpersonen in Diskussionsgruppen hat zum Ziel,
den Lernenden eine möglichst klare Vorstellung vom Übergang von Schule in
Berufslehre bieten zu können.
Auch
Regierungsrat und Vorsteher des Departements Bildung Alex Hürzeler sowie Kurt
Schmid, Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands nahmen am Anlass teil. Alex
Hürzeler betonte bei seiner Begrüssungsrede, wie wichtig es sei, den
Jugendlichen bei diesem wichtigen Meilenstein unterstützend und motivierend
beizustehen. Kurt Schmid saget: «Sowohl für die Schüler als auch für die
Wirtschaft ist es von grosser Wichtigkeit, dass Schüler möglichst direkt nach
Abschluss der Volksschule in die Lehre einsteigen und nicht erst im Alter von
17 oder 18 Jahren.» Zur Berufsfindung existieren Programme, wie zum Beispiel
«Lehrstelle jetzt Plus».
Erst
wenn auch mithilfe dieser Unterstützung ein direkter Einstieg in eine Lehre
nicht mehr realistisch ist, können sich die Schüler über die zentrale
Anlaufstelle «Wegweiser» für eine Zwischenlösung anmelden. Auf dem
Sorgenparameter des Gewerbeverbandes findet man aber trotz diverser Programme nach
wie vor die Angst um den Nachwuchsmangel unter den ersten Rängen. Für einen
geglückten Übergang in die Berufswelt und die richtige Berufswahl eines
Jugendlichen ist auch die Unterstützung von Eltern, Lehrbetrieben und
Lehrpersonen wichtig. Kurt Schmid: «Einen jungen Menschen in den falschen Beruf
zu bringen bedeutet für alle Beteiligten einen enormen Schaden.»
Alex
Hürzeler ging auch auf den neuen «Lehrplan 21» ein. 21 deutsch- und
mehrsprachige Kantone der Schweiz wollen dabei einen harmonisierten Lehrplan
verfolgen. Der Kanton Aargau will sich mit dessen Umsetzung Zeit lassen bis
2020.
Nicht verstandene Aufregung
Der
Lehrplan soll an die Aargauer Voraussetzungen angepasst werden und das brauche
seine Zeit, sagt Alex Hürzeler. Wie das bereits diesen Sommer umgesetzt werden
sollte, wie es in Basel-Stadt der Fall sein wird, kann er nicht nachvollziehen.
Die Aufregung um den «Lehrplan 21» versteht er jedoch auch nicht ganz. «Eine
Überarbeitung der Lehrpläne wäre so oder so notwendig gewesen, weil die
bisherigen langsam veraltet sind.» Der neue Lehrplan soll vor allem die
Anwendung des Wissens vertiefen, einen Fokus auf Wirtschaft legen sowie Theorie
und Praxis einander annähern. Das bedeute keinesfalls weniger Stoffwissen, es
gehöre jedoch noch mehr in den Bildungsrucksack eines Jugendlichen, unter
anderem auch methodische und soziale Kompetenzen. Der «Lehrplan 21» soll dabei
als Kompass dienen damit sich die Schüler möglichst gute Voraussetzungen für
ihre Lehrstellensuche aneignen können.
Ein gutes Fundament
Kurt
Schmid betonte, dass es Dinge gibt, die man bis zur Unendlichkeit wiederholen
müsse, um ein gutes Fundament zu bilden. «Dazu gehört zum Beispiel, zu wissen,
wie man einen Brief aufsetzt.» Das gehört genauso zur Schulbildung wie ein
ausreichendes Fachwissen. Gewerbeverband und Regierungsrat sind sich in diesen
Aspekten einig und wissen die «hervorragende Zusammenarbeit» beide sehr zu
schätzen.
Nach
der Begrüssung trafen sich Lehrpersonen und Gewerbe-Leute in Klassenzimmern für
Diskussionen zu Themen wie zum Beispiel «Wie holen wir die Eltern mit ins
Boot», «Weiterführende Schule oder Berufsmatura» und «Umgang mit schulmüden
Jugendlichen».
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen