Vermittelt unsere Volksschule das falsche Wissen? Verfügen die
Jugendlichen am Ende der Volksschule über Kompetenzen, die ihnen im Leben nicht
weiterhelfen? Führt die Orientierung am einzelnen Kind und seiner individuellen
Förderung zu einer Verweichlichung? Sind bei der Integration von hoch und schwächer
Begabten die Normalbegabten die Geprellten? Der Aargauer Unternehmer und
Berufsschulpräsident Markus Möhl würde das Fragezeichen hinter all diesen
Sätzen streichen.
Die Schule Aargau hat Schwächen, Aargauer Zeitung, 15.1. Kommentar von Hans Fahrländer
Man möchte seine happigen Vorwürfe als
zu hart und zu verallgemeinernd auf die Seite wischen. Doch das geht nicht so
leicht. Denn der Mann vertritt nicht eine politisch-ideologische Position. Er
erzählt von dem, was er täglich erlebt. Erzählt er von allgemeingültigen
Befunden oder von Aargau-spezifischen? Kürzlich wurde der Aargau durch die
Kantonsauswertung des Pisa-Tests 2012 aufgeschreckt: Unsere 15-Jährigen sind
abgerutscht, Sankt-Galler Jugendliche zum Beispiel sind um Längen besser.
Auffällig ist vor allem: Das schwächste Leistungssegment ist bei uns besonders
gross. Konkret heisst das: Wir bringen es nicht fertig, die schwächer Begabten
auf Vordermann zu bringen.
Ein Lamento «Die Schule Aargau ist
schlecht» hilft uns nicht weiter. Und es stimmt so auch nicht. Die Volksschule
bringt jedes Jahr viele erfolgreiche junge Menschen hervor, die sich in
weiterführenden Schulen, in der Lehre und im Leben draussen bewähren. Doch es
gibt offenkundig Schwachstellen. Nach diesen müssen wir gezielt und ohne ideologische
Scheuklappen suchen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen