Wieviel soll für die Bildung ausgegeben werden, verglichen mit dem Budget 2014? Quelle: Smartvote
Baselbieter Landratsparteien über die Bildungspolitik, SRF Regional, 8.1. von Vanda Dürring
Meinungen von Parteiexponenten zur Bildungspolitik, SRF Regional, 8.1.
Die Baselbieter Schulen stehen mitten im Umbruch. Die Schulreform HarmoS
wird bereits schrittweise umgesetzt. So ist der zweijährige Kindergarten
bereits Alltag, seit einem halben Jahr auch Frühfranzösisch und Englisch in der
Primarschule. Und bereits nächstes Schuljahr soll auf der Primarstufe der
Lehrplan 21 gelten, zwei Jahre später auch auf der Sekundarstufe.
Trotzdem streiten sich die Landratsparteien noch darüber, welcher Weg
denn der richtige sei für die Schulen im Kanton.
Raus aus HarmoS?
Nach Meinung der SVP sind die Schulen auf dem Holzweg. Die SVP habe
HarmoS von Anfang an bekämpft und wolle heute, dass der Kanton wieder aus dem
HarmoS-Konkordat austritt, sagt der SVP-Landrat Paul Wenger. Baselland könne
seine gute Schule auch ohne HarmoS weiterführen.
Auf keinen Fall HarmoS aufgeben, sagen alle übrigen Parteien,
schliesslich habe das Stimmvolk im Jahre 2010 der Schulreform klar zugestimmt.
Allerdings könne das Tempo der Umsetzung etwas gedrosselt werden, sagen die
Grünen. Gerade beim Lehrplan 21, dem grössten Brocken der Schulreform, könnte
man durchaus einen Gang zurück schalten, meint die Präsidentin der Grünen
Baselland, Florence Brenzikofer. Auf der Primarstufe soll der Lehrplan 21 wie
geplant im Schuljahr 15/16 eingeführt werden. Aber auf der Sekundarstufe sei
die geplante Einführung im Schuljahr 18/19 zu früh, da die Weiterbildung der
Lehrkräfte noch nicht aufgegleist sei.
Wo sparen in der Bildung?
Die Umsetzung der Schulreform kostet viel Geld. Aber auch ohne Reform
ist die Bildung der grösste Kostentreiber im Kanton, heisst es von allen
Seiten. Rund 860 Millionen Franken sind für das Jahr 2015 für die Bildung
budgetiert. Dabei sei jeder Franken ein gut investierter Franken, heisst es bei
der SP. Schliesslich sei die Bildung die wichtigste Ressource, sagt SP-Landrat
Christoph Hänggi. In die Bildung könne gar nicht genug investiert werden, sagt
auch Doris Vögeli von der BDP. Man müsse aber genau überprüfen, wo das Geld hin
fliesst. So sei zu vermeiden, dass bei der Herstellung von Lehrmitteln zu viele
unnötige Kosten entstehen.
Ein grosses Sparpotential sieht die SVP bei den Hochschulen und
Fachhochschulen. Auch die Grünen könnten sich vorstellen, auf Hochschulniveau
gewisse Doppelspurigkeiten unter die Lupe zu nehmen. Es gebe verschiedene
Bildungswege, die schlussendlich zum gleichen Ziel führen.
Grösster Kostentreiber im Bildungsdepartement sei die Verwaltung, sagen
alle Parteien. Das Bildungsbudget sei ausreichend, meint Marianne Hollinger von
der FDP. Wenn das Geld sorgfältig verteilt werde, reiche es für eine gute
Bildung. Andrea Heger von der EVP glaubt, dass die Kosten für die Bildung bald
von sich aus wieder zurückgingen, nachdem alle Lehrerinnen und Lehrer ihre
Weiterbildungen im Zusammenhang mit HarmoS abgeschlossen haben.
Auch Hektor Herzig von der GLP sieht vor allem in der Verwaltung ein
grosses Sparpotential, aber sicher nicht im Schulzimmer.
In seinen Augen sollte sich die Politik grundsätzlich aus der Schulstube
verabschieden. Die Politik solle den Rahmen setzen, umsetzen sollen es dann
aber die Profis, also die Schulen, die Lehrkräfte und Schulleitungen. Zu viel
Politik verderbe die Bildung.
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8. Januar 2015
Bildung als Wahlkampfthema
Am 8. Februar wählt der Kanton Baselland Parlament und Regierung. Dabei kommt es zu einem Kampf um den freiwerdenden Sitz des Bildungsdirektors Urs Wüthrich (SP). Auch die Wahlen in den Landrat drehen sich um Bildungsthemen. So ist beispielsweise eine Harmos-Ausstiegsinitiative zustande gekommen.
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