Kein Respekt für emotionale Intimität des Kindes
Kinder ernst zu
nehmen, ist ein entscheidender Faktor. Erstaunlich ist für mich als Mutter
einmal mehr, dass das nicht wirklich umgesetzt wird. Ja, dass sogar das
Bundesgericht die Sexualerziehung ab Kindergarten über das Erziehungsrecht der
Eltern stellt. Gleichzeitig hält das Bundesgericht fest, dass hier Elternrechte
verletzt werden, aber in nicht schwerem Masse. Es findet das Verbot für das
Tragen eines Kopftuches gravierender! Wirklich? Für mich als Mutter ist es ein
«No-go», wenn die emotionale Intimität meines Kindes in der Schule nicht
respektiert und ihm die Zeit zur gesunden Sexualentwicklung genommen wird.
Massagespiele sowie «reaktiv» vermitteltes Sexualwissen mit Lernzielen sollen
Schutz vor Missbrauch fördern? Die Intimzone wird bei den Massagespielen nicht
explizit ausgeklammert, ergo ist sie mit integriert. Das Kind soll
unterscheiden lernen zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen.
Was, wenn es
nun die Berührung in der Intimzone angenehm findet? Wenn ihm vermittelt wird,
dass alles, was es angenehm findet, gut ist? Wie lernt das Kind hier Nein zu
sagen bei einem Übergriff? Mit den ganzen Massagespielen wird die Scham
aufgebrochen und der natürliche Schutz des Kindes zerstört. Für mich gilt es zu
vermitteln: Die Intimzone gehört nur mir. Hier hat niemand etwas verloren, ich
sage Nein. Das ist echter Schutz vor Missbrauch.
Leserbrief, NZZ, 11.12. von Helene Koch
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