11. Dezember 2014

Kein Respekt für emotionale Intimität des Kindes

Kinder ernst zu nehmen, ist ein entscheidender Faktor. Erstaunlich ist für mich als Mutter einmal mehr, dass das nicht wirklich umgesetzt wird. Ja, dass sogar das Bundesgericht die Sexualerziehung ab Kindergarten über das Erziehungsrecht der Eltern stellt. Gleichzeitig hält das Bundesgericht fest, dass hier Elternrechte verletzt werden, aber in nicht schwerem Masse. Es findet das Verbot für das Tragen eines Kopftuches gravierender! Wirklich? Für mich als Mutter ist es ein «No-go», wenn die emotionale Intimität meines Kindes in der Schule nicht respektiert und ihm die Zeit zur gesunden Sexualentwicklung genommen wird. Massagespiele sowie «reaktiv» vermitteltes Sexualwissen mit Lernzielen sollen Schutz vor Missbrauch fördern? Die Intimzone wird bei den Massagespielen nicht explizit ausgeklammert, ergo ist sie mit integriert. Das Kind soll unterscheiden lernen zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen.

Was, wenn es nun die Berührung in der Intimzone angenehm findet? Wenn ihm vermittelt wird, dass alles, was es angenehm findet, gut ist? Wie lernt das Kind hier Nein zu sagen bei einem Übergriff? Mit den ganzen Massagespielen wird die Scham aufgebrochen und der natürliche Schutz des Kindes zerstört. Für mich gilt es zu vermitteln: Die Intimzone gehört nur mir. Hier hat niemand etwas verloren, ich sage Nein. Das ist echter Schutz vor Missbrauch.
Leserbrief, NZZ, 11.12. von Helene Koch

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