Magische Zahlenspiele: Der Lehrplan 21 enthält nun bloss noch 363 Kompetenzen, Bild: Keystone
Kölliker lobt Lehrplan als "sehr gutes Produkt", St. Galler Tagblatt, 12.11.
Der St.Galler Erziehungsrat hält am Fahrplan für den neuen Lehrplan fest
− trotz Widerstand aus der Bevölkerung und aus der Politik, wie Kölliker
erklärte. Im Sommer 2015 sollen die Einführungsveranstaltungen starten, und ab
dem Schuljahr 2017/2018 soll der Lehrplan 21 angewendet werden.
Mit dem gemeinsamen Lehrplan wollen die deutsch− und mehrsprachigen Kantone ihre Volksschulen harmonisieren. Die kantonale Hoheit sei aber gewährleistet, betonte Kölliker. So bestimme der Kanton über Lehrplaninhalte, Lektionentafel, Lehrmittel und den allfälligen Wechsel von der Schnürli− zur neuen Basisschrift.
Der Lehrplan sei zeitgemäss, lobte Kölliker. Das 470 Seiten starke Instrument für die Grobplanung des Unterrichts und die Gestaltung der Lehrmittel enthält 1095 Grundansprüche und 363 Kompetenzen. Das Werk sei nicht gemacht worden, um in den Regalen zu verstauben, sondern um den Lehrkräften Ideen zu liefern, so Kölliker.
Keine Kompetenz ohne Wissen
Der Lehrplan 21 löst im Kanton St.Gallen den «Lehrplan 97» ab. Dieser ist mit 516 Seiten und 1125 Grobzielen etwa gleich umfangreich wie das Nachfolgewerk. Neu ist die − viel diskutierte und zum Teil kritisierte − Orientierung an Kompetenzen.
Ohne Wissen und Können gebe es aber keine Kompetenz, relativierte Thomas Birri von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) diese Ausrichtung auf Kompetenzen. Die Ausbildung an der PHSG sei schon heute kompetenzorientiert.
Auch vom Kantonalen Lehrerinnen− und Lehrerverband (KLV) erhält der Lehrplan 21 gute Noten. Die Methodenfreiheit sei gewährleistet, sagte KLV-Präsident Hansjörg Bauer. Für den Schulunterricht noch wichtiger seien aber die Lehrmittel. Diese müssen jetzt an den neuen Lehrplan angepasst werden.
Sprachen-Diskussion ausklammern
Rund um die Lehrplan-Einführung gab der Fremdsprachenunterricht an der Primarschule viel zu reden. «Die Sprachen-Diskussion kann und muss unabhängig vom Lehrplan geführt werden», sagte Bauer dazu. Laut Erziehungsdirektor Kölliker hätte eine allfällige Abkehr vom «Modell 3/5» (Frühenglisch und Französisch ab der 5. Klasse) eine Anpassung des Lehrplans zur Folge.
Gegen Schulreformen und den Lehrplan 21 wehrt sich im Kanton St.Gallen der «Verein Starke Volksschule St.Gallen» mit einer kürzlich lancierten Initiative. Diese hat den Ausstieg St.Gallens aus dem HarmoS-Konkordat der Kantone zum Ziel. Un im Kantonsrat ist eine Motion mit ähnlicher Stossrichtung pendent.
Mit dem gemeinsamen Lehrplan wollen die deutsch− und mehrsprachigen Kantone ihre Volksschulen harmonisieren. Die kantonale Hoheit sei aber gewährleistet, betonte Kölliker. So bestimme der Kanton über Lehrplaninhalte, Lektionentafel, Lehrmittel und den allfälligen Wechsel von der Schnürli− zur neuen Basisschrift.
Der Lehrplan sei zeitgemäss, lobte Kölliker. Das 470 Seiten starke Instrument für die Grobplanung des Unterrichts und die Gestaltung der Lehrmittel enthält 1095 Grundansprüche und 363 Kompetenzen. Das Werk sei nicht gemacht worden, um in den Regalen zu verstauben, sondern um den Lehrkräften Ideen zu liefern, so Kölliker.
Keine Kompetenz ohne Wissen
Der Lehrplan 21 löst im Kanton St.Gallen den «Lehrplan 97» ab. Dieser ist mit 516 Seiten und 1125 Grobzielen etwa gleich umfangreich wie das Nachfolgewerk. Neu ist die − viel diskutierte und zum Teil kritisierte − Orientierung an Kompetenzen.
Ohne Wissen und Können gebe es aber keine Kompetenz, relativierte Thomas Birri von der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) diese Ausrichtung auf Kompetenzen. Die Ausbildung an der PHSG sei schon heute kompetenzorientiert.
Auch vom Kantonalen Lehrerinnen− und Lehrerverband (KLV) erhält der Lehrplan 21 gute Noten. Die Methodenfreiheit sei gewährleistet, sagte KLV-Präsident Hansjörg Bauer. Für den Schulunterricht noch wichtiger seien aber die Lehrmittel. Diese müssen jetzt an den neuen Lehrplan angepasst werden.
Sprachen-Diskussion ausklammern
Rund um die Lehrplan-Einführung gab der Fremdsprachenunterricht an der Primarschule viel zu reden. «Die Sprachen-Diskussion kann und muss unabhängig vom Lehrplan geführt werden», sagte Bauer dazu. Laut Erziehungsdirektor Kölliker hätte eine allfällige Abkehr vom «Modell 3/5» (Frühenglisch und Französisch ab der 5. Klasse) eine Anpassung des Lehrplans zur Folge.
Gegen Schulreformen und den Lehrplan 21 wehrt sich im Kanton St.Gallen der «Verein Starke Volksschule St.Gallen» mit einer kürzlich lancierten Initiative. Diese hat den Ausstieg St.Gallens aus dem HarmoS-Konkordat der Kantone zum Ziel. Un im Kantonsrat ist eine Motion mit ähnlicher Stossrichtung pendent.
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