In Nidwalden lehnen die
Landratskommissionen im Gegensatz zur Regierung die Initiative für nur noch
eine Fremdsprache an der Primarschule ab. Der Zeitpunkt für einen Systemwechsel
sei falsch. Zudem wollen sie eine Insellösung für Nidwalden verhindern.
Nidwaldner Landratskommissionen gegen Änderung bei Fremdsprachen, sda, 25.9.
Die Bildungskommission
stellt sich mit einer knappen Mehrheit gegen die Initiative der SVP, wie die
Nidwaldner Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Aufgrund der Brisanz des
Themas gab auch die staatspolitische Kommission mit 6 gegen 3 Stimmen eine
eigene ablehnende Empfehlung ab.
Der
Fremdsprachenunterricht solle zumindest mit den umliegenden Kantonen
koordiniert werden, schreibt die Bildungskommission. Änderungen sollen ihrer
Meinung nach nur gestützt auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse
vorgenommen werden. Diese lägen derzeit nicht vor.
Die staatspolitische
Kommission warnt in ihrer Mitteilung davor, dass die Abkehr vom heutigen Modell
mit Französisch und Englisch auf der Primarstufe für Nidwalden zu einer
Insellösung in der Zentralschweiz führt. Ein Alleingang bei der
Fremdsprachenbildung sei nur schwer mit der Bundesverfassung vereinbar.
Warten auf Evaluation im Herbst
Beide Kommissionen
plädieren dafür, die Evaluation der Zentralschweizer Bildungsdirektoren zum
Thema Fremdsprachenunterricht abzuwarten. Diese soll im Herbst 2015 vorgestellt
werden.
Im April 2014 reichte
die SVP in Nidwalden eine Volksinitiative ein, die fordert, dass künftig an der
Primarschule nur noch eine Fremdsprache unterrichtet werden solle. Im August
stellte sich der Regierungsrat hinter die Initiative.
Die Nidwaldner Regierung
spricht sich für eine Verschiebung des Französischunterrichts an die Oberstufe
(7.-9. Schuljahr) aus. Dies bedeutet, dass in der Primarschule (1.-6. Klasse)
nur noch eine Fremdsprache, nämlich Englisch ab der 3. Klasse, unterrichtet
wird. Französisch ab der 5. Klasse fällt weg.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen