Kritik an ETH-Präsident, NZZ, 1.9.
Ins gleiche Horn stösst auch der Freiburger
CVP-Nationalrat Dominique de Buman. Aebischer vermische den Hochschul- mit dem
nationalen Kontext, sagt de Buman auf Anfrage. «Nur weil Englisch in der
akademischen Welt vorherrscht, gilt das nicht auch zwingend für die Schweizer
Wirtschaft.» Gerade für Mitarbeiter von KMU seien die Landessprachen immens
wichtig. Nicht zuletzt ist de Buman der Meinung, dass sich Aebischer als
Präsident einer eidgenössischen Bildungsanstalt, die zum Teil mit Steuergeldern
finanziert sei, etwas zurückhaltender hätte ausdrücken können.
Sukkurs für Gesetzesänderung
De Bumans Stimme hat in der Sprachdebatte Gewicht: Er ist Präsident der
Vereinigung Helvetia Latina, die sich für eine stärkere Respektierung der
Sprachenvielfalt in Bundesbern einsetzt. Die Organisation hat zwar noch keine
offizielle Parole zum Fremdsprachenunterricht abgegeben, wird sich aber laut de
Buman demnächst mit dem Thema befassen. Konkret wird die Organisation über den
von verschiedenen Nationalräten geäusserten Vorschlag nach einer Änderung des
Sprachengesetzes befinden. Gemäss Vorschlag soll neu im Gesetz verankert
werden, dass auf Primarschulstufe eine zweite Landessprache unterrichtet werden
muss. Welche Position Helvetia Latina einnehmen wird, ist zwar noch nicht
bekannt. Die Haltung des Präsidenten der Vereinigung aber ist klar: «Die
Stossrichtung stimmt.»
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