25. September 2014

Deutschschweizer Schüler rechnen am besten

Welsche Schüler können besser lesen, ihre Deutschschweizer Kollegen haben es mehr mit den Zahlen. Tessiner schneiden generell schlechter ab. Das zeigen Auswertungen der im Dezember 2013 publizierten Pisa-Studie durch elf Kantone.
Deutschschweizer Schüler rechnen am besten, NZZ, 25.9.

 Laut der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren bildet das Tessin beim Lesen das Schlusslicht, in Mathematik und Naturwissenschaften belegen die Schüler in der Südschweiz den drittletzten Platz. Im Vergleich zu den Pisa-Ergebnissen von 2009 sind die Abstände zu den anderen beiden Sprachgemeinden unverändert gross geblieben. Seit die Studie 2000 das erste Mal erstellt wurde, sehe man aber deutliche Verbesserungen in allen Bereichen, stellt das Tessiner Erziehungsdepartement dazu fest.
Im Tessin jünger
Es verweist darauf, dass die untersuchten Tessiner Schüler neun Monate jünger waren als die Pisa-Teilnehmer in der Romandie und der Deutschschweiz. Die durchwachsenen Ergebnisse seien aber durchaus ein Ansporn für Reformen im Bildungssektor. Die Tessiner SP nutzt die schlechte kantonale Bilanz, um für die Volksinitiative Werbung zu machen, die am Sonntag zur Abstimmung kommt. Demnach soll die Zahl der Schüler pro Klasse auf zwanzig beschränkt werden. Auch die Romandie hinkt der Deutschschweiz bei den Pisa-Ergebnissen hinterher. Mit durchschnittlich 523 Punkten in Mathematik liegen die Westschweizer Kantone 11 Punkte unter dem Deutschschweizer und 8 Punkte unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt. In den Naturwissenschaften beträgt der Rückstand der Romandie zur Deutschschweiz 20 Punkte. Beim Lesen sind die Westschweizer den Deutschschweizern dagegen 3 Punkte voraus.
Über dem OECD-Schnitt
Insgesamt ist das Ergebnis aber immer noch gut, wie die Konferenz der Bildungsdirektoren der französischen und der italienischen Schweiz mitteilte. Auch die Westschweizer Schüler lägen in den drei Disziplinen über dem Durchschnitt der OECD-Länder. Die Bildungsdirektoren der lateinischen Schweiz betonen, dass es schwierig sei, die Resultate dies- und jenseits des Röstigrabens objektiv miteinander zu vergleichen. So hätten etwa individuelle Merkmale der Schüler oder das Interesse der Schule am Pisa-Test einen grossen Einfluss auf das Resultat.
Trotzdem gibt es auch beim Vergleich der einzelnen Kantone in der Romandie interessante Trends: So erzielen Freiburger Schüler mit 550 Punkten ein signifikant besseres Ergebnis in Mathematik als ihre Kollegen in anderen Westschweizer Kantonen. Neuenburger und Genfer Schüler kommen beispielsweise nur auf 502 Punkte.

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