Seit fünf Jahren gibt es an den Volksschulen einen Schulrat. Dies
für jeden Schulstandort. Er besteht jeweils aus einem Mitglied der
Schulleitung, einer Lehrkraft sowie aus je zwei Vertretungen der Eltern und der
Politik. Das Gremium schafft Kontakte zwischen der Schule, Eltern, Politik und
Wirtschaft. Der Dialog und die Vermittlung zwischen den an der Schule
Beteiligten stehen im Vordergrund. Der Rat hat weder Führungsaufgaben noch
Aufsichtsfunktionen. Er bildet, wie es Erziehungsdirektor Christoph Eymann
ausdrückt, Brücken zwischen Schulen und Öffentlichkeit. Doch funktioniert der
Schulrat auch wie gewünscht? Und welche Wirkung erzielt er?
Erziehungsdepartement beurteilte Präsidien, Basler Zeitung, 2.9. von Christian Fink
Zufriedenheit unterschiedlich
Eine
extern in Auftrag gegebene Evaluation des Schulrats zeigt nun auf, dass gerade
in seinem von Hierarchien losgelösten Wirken seine Stärke liege. Insbesondere
die beratende und ausbalancierende Funktion werde geschätzt. Dies ergab die
Befragung von 38 Schulratspräsidien. Dabei handelt es sich erst um den ersten
Teil der Evaluation zu den Aufgaben und der Wirkung des Schulrats.
In
einem zweiten Schritt werden im kommenden Jahr auch die übrigen Akteure des
Schulrats befragt. Eine überwiegende Mehrheit der Schulratspräsidien, nämlich
73 Prozent, hält die in einer Verordnung definierten Aufgaben für sinnvoll und
umsetzbar.
Auf
Primarschulstufe ist die Akzeptanz am grössten (94 Prozent). Auf der
Orientierungsstufe liegt diese mit 62 Prozent tiefer, während sie auf der
Stufe Weiterbildungsschule noch 40 Prozent erreicht. Die Ausgestaltung der
Aufgaben wird unterschiedlich wahrgenommen: Es gibt Schulräte, die schulinterne
Projekte, Diskussionsrunden mit Eltern oder Vorträge unterstützen, während
andere eher im Kontakt mit Medien, Quartiervereinen, Stadtteilsekretariaten,
Jugendarbeit oder Polizei die Anliegen der Schule gegen aussen vertreten.
Die
Aufträge und Aufgaben in der Verordnung werden von mindestens 82 Prozent
der Schulratspräsidien als klar definiert angesehen. Mit 76 Prozent Zustimmung
hat der Punkt «Vermittlungstätigkeit» den höchsten Klärungsbedarf. Mit wenigen
Ausnahmen werden jedoch die Aufgaben durch die Schulratspräsidien
grossmehrheitlich als sinnvoll eingeschätzt. In Zukunft soll der Austausch
zwischen den Schulratspräsidien verstärkt und sollen offene Punkte geklärt
werden. Das Profil der Schulratspräsidien, so eine andere Erkenntnis der
Evaluation, könnte überdies schulstufenspezifisch ge- schärft werden.
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