2. September 2014

Basler ED beurteilt Schulräte

Seit fünf Jahren gibt es an den Volksschulen einen Schulrat. Dies für jeden Schulstandort. Er besteht jeweils aus einem Mitglied der Schulleitung, einer Lehrkraft sowie aus je zwei Vertretungen der Eltern und der Politik. Das Gremium schafft Kontakte zwischen der Schule, Eltern, Politik und Wirtschaft. Der Dialog und die Vermittlung zwischen den an der Schule Beteiligten stehen im Vordergrund. Der Rat hat weder Führungsaufgaben noch Aufsichtsfunktionen. Er bildet, wie es Erziehungsdirektor Christoph Eymann ausdrückt, Brücken zwischen Schulen und Öffentlichkeit. Doch funktioniert der Schulrat auch wie gewünscht? Und welche Wirkung erzielt er?
Erziehungsdepartement beurteilte Präsidien, Basler Zeitung, 2.9. von Christian Fink


Zufriedenheit unterschiedlich
Eine extern in Auftrag gegebene Evaluation des Schulrats zeigt nun auf, dass gerade in seinem von Hierarchien losgelösten Wirken seine Stärke liege. Insbesondere die beratende und ausbalancierende Funktion werde geschätzt. Dies ergab die Befragung von 38 Schulratspräsidien. Dabei handelt es sich erst um den ersten Teil der Evaluation zu den Aufgaben und der Wirkung des Schulrats.
In einem zweiten Schritt werden im kommenden Jahr auch die übrigen Akteure des Schulrats befragt. Eine überwiegende Mehrheit der Schulratspräsidien, nämlich 73 Prozent, hält die in einer Verordnung definierten Auf­gaben für sinnvoll und umsetzbar.
Auf Primarschulstufe ist die Akzeptanz am grössten (94 Prozent). Auf der Orientierungsstufe liegt diese mit 62 Prozent tiefer, während sie auf der Stufe Weiterbildungsschule noch 40 Prozent erreicht. Die Ausgestaltung der Aufgaben wird unterschiedlich wahrgenommen: Es gibt Schulräte, die schulinterne Projekte, Diskussionsrunden mit Eltern oder Vorträge unterstützen, während andere eher im Kontakt mit Medien, Quartiervereinen, Stadtteilsekretariaten, Jugendarbeit oder Polizei die Anliegen der Schule gegen aussen vertreten.
Die Aufträge und Aufgaben in der Verordnung werden von mindestens 82 Prozent der Schulratspräsidien als klar definiert angesehen. Mit 76 Prozent Zustimmung hat der Punkt «Vermittlungstätigkeit» den höchsten Klärungsbedarf. Mit wenigen Ausnahmen werden jedoch die Aufgaben durch die Schulratspräsidien grossmehrheitlich als sinnvoll eingeschätzt. In Zukunft soll der Austausch zwischen den Schulratspräsidien verstärkt und sollen offene Punkte geklärt werden. Das Profil der Schulratspräsidien, so eine andere Erkenntnis der Evaluation, könnte überdies schulstufenspezifisch ge- schärft werden.


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