Die Behauptung der SP, bei der Bildung werde gespart, hält einem
Realitätscheck nicht stand. Die Aufblähung der Bildungsbürokratie und die durch
ständige Reformen und therapeutische Massnahmen überladene Volksschule
schlucken im Gegenteil immer mehr Geld, welches ohne Mehrwert für Schüler und
Lehrer im Leeren verpufft. Die öffentlichen Bildungsausgaben haben sich seit
1990 verdoppelt.
Bildungausgaben in der Schweiz seit 1990 in Milliarden Franken, Quelle: BfS
Bildungsausgaben laufen aus dem Ruder: Politiker fordern Abbruch der Übung "Lehrplan 21", soaktuell, 7.8. von Nationalrat Felix Müri (SVP/LU)
Dass hinter diesen ins unermessliche
steigenden Bildungsausgaben nicht in erster Linie ein Nutzen für Wirtschaft und
Gesellschaft steht, sondern die Begehrlichkeiten von Bildungsfunktionären und
-politikern, ist offensichtlich. Daher erstaunt es nicht, dass gerade linke
Reformturbos sich ereifern, wenn endlich dort auch einmal Mass gehalten und die
Mittel zielgerichteter eingesetzt werden sollen.
Ein Blick auf die Kostenentwicklung zeigt, wohin
uns die Reformhektik der letzten Jahrzehnte geführt hat. Die staatlichen
Bildungsausgaben haben sich verdoppelt. Sie stellen inzwischen mit rund 40
Milliarden Franken mit Abstand den zweitgrössten Budgetposten hinter der
sozialen Sicherheit dar. Die Zahlen belegen auch, dass bei der Bildung, im
Gegensatz zu anderen staatlichen Tätigkeiten, in den letzten 20 Jahren nie
wirklich gespart wurde. Die Behauptung, dass dieses Geld sich als Investition
in die Zukunft wieder auszahlen würde, wird sich aber auch bei stetiger
Wiederholung nicht bewahrheiten. Immer mehr Geld und immer mehr Lehrer pro
Schüler zeigen eben nicht die gehoffte Wirkung. Die Schweiz schneidet
inzwischen bei Leistungsvergleichen regelmässig nicht in den vorderen Rängen
ab, trotz höchster Bildungsausgaben im internationalen Vergleich.
Wie lässt sich nun aber dieses
überproportionale Wachstum - 16% mehr als das gesamte Ausgabenwachstum - der
Bildungsausgaben erklären? Weiterführende Schulen und Bildungsinstitutionen
beklagen sich über das abnehmende Niveau der Volksschulabgänger. Von den
Universitäten bis zu den Lehrlingsbetrieben steht man heute vor der Tatsache,
dass Grundlegendes, was in der Volksschule hätte vermittelt werden sollen,
mühsam nachgeholt werden muss. Offenbar führen die Reformen in die falsche
Richtung, und das viele Geld ist fehlinvestiert. Der Verdacht liegt nahe, dass
die Kosten vor allem zu Lasten der Bürokratie wachsen. Von der Administration
einzelner Schulen über die kantonalen Bildungsverwaltungen bis hin zu den bürgerfernen
Bildungsfunktionären der EDK, das Management expandiert zu Lasten der Schüler
und Lehrer. Zudem wird nun die Rechnung für den Reformeifer der letzten Jahre
präsentiert. Der Fremdsprachenunterricht und das integrative Schulkonzept sind
teurer als erwartet. Die zunehmenden therapeutischen Massnahmen und weiteres
Zusatzpersonal im und um das Schulzimmer lassen die Kosten explodieren. So wird
auch der kommende Lehrplan 21 die Bildungsfunktionäre beflügeln und weitere,
milliardenteure Mehrinvestitionen verursachen. Es ist ein Fass ohne Boden, ohne
einen entsprechenden Mehrwert für die Schüler, Eltern, Lehrer und die
Volkswirtschaft.
Mehr
Geld in der Bildung, bedeutet nicht automatisch bessere Bildung. Grössere
Budgetposten bedeuteten in den vergangenen Jahren eher eine überbordende
Bürokratie und einen Anstieg der Begehrlichkeiten, welche mit ständig neuen
Reformen verwirklicht werden sollen. Um diesen Reformeifer und die linken
Bildungsexperimente auf Kosten des Steuerzahlers zu stoppen, müssen die laufenden
Projekte endlich in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Das heisst
insbesondere: Übungsabbruch beim aufgeblasenen und untauglichen Lehrplan 21.
Ein neuer, schlanker Lehrplan muss die basisorientierte Berufs- und
Lebenstauglichkeit der Schüler zum Ziel haben.
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