«Jetzt sind wir
gefordert, damit eine leichte Schieflage nicht das ganze System aus dem
Gleichgewicht bringt», sagt Christoph Eymann, Präsident der
Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und baselstädtischer Erziehungsdirektor.
Die Kantone müssen sich auf eine harmonisierte Fremdsprachen-Strategie einigen.
Seit 2004 lautete diese: Eine erste Fremdsprache wird ab dem 3. Schuljahr
unterrichtet, eine zweite ab dem 5. Schuljahr.
Quelle: NZZ, 15.8.
Kantone gefordert
Finden die
Kantone keinen neuen gemeinsamen Nenner, kann der Bundesrat gemäss Verfassung
eingreifen. Innenminister Alain Berset hatte im März bereits angekündigt, er
werde allenfalls von dieser Kompetenz Gebrauch machen. «Jetzt sind wir, die
Kantone, gefordert, eine gemeinsame Lösung zu finden», sagte Eymann am
Donnerstag zur Nachrichtenagentur SDA. «Es wäre sehr unangenehm, wenn wir als
Verantwortliche das nicht schaffen würden und der Bund intervenieren müsste.»
Berset geht es darum, dass in den Deutschschweizer Primarschulen weiterhin eine
zweite Landessprache, Französisch oder Italienisch, unterrichtet wird. Dies sei
eine Frage des nationalen Zusammenhalts, betonte er im vergangenen März in der
Fragestunde des Nationalrates. Dass nur noch Englisch unterrichtet werde, sei
keine Option.
Die Kantone könnten
folglich einfach den Englischunterricht auf die Oberstufe verschieben.
Schliesslich lautet das Hauptargument der Gegner, die Primarschüler seien mit
zwei Fremdsprachen überfordert. Für Eymann ist dies - zumindest vorerst - keine
Lösung. Man müsse mit dem jetzigen System erst genügend Erfahrungen sammeln.
Mehrere Vorstösse
Der Grosse Rat des Kantons Thurgau hat am Mittwoch eine Motion
überwiesen, die fordert, dass Französisch künftig erst auf der Sekundarstufe
unterrichtet wird (NZZ 13. 8. 14). In mehreren Deutschschweizer Kantonen laufen
ähnliche Bestrebungen. In Schaffhausen hiess der Kantonsrat ein Postulat gut,
wonach nur noch eine Fremdsprache in der Primarschule unterrichtet werden soll.
Die SVP Nidwalden hat eine Initiative mit dem gleichen Ziel eingereicht. Im St.
Galler Kantonsrat regte die SVP mit einer Interpellation die Streichung von
Frühfranzösisch an.
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