30. Juli 2014

Die Mär vom veralteten Frontalunterricht

Es tut gut zu lesen, dass das, was uns die sogenannten Bildungsfachleute seit einigen Jahren predigen, eindeutig nicht das Gelbe vom Ei ist. Die Mär vom veralteten Frontalunterricht beispielsweise stimmt nicht, und die Behauptung, dass Volksschüler einfach so mit einem diskreten Coach statt einer vor der Klasse stehenden Lehrperson lernen können, könnte falscher nicht sein. Endlich hat einmal eine renommierte Zeitung den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen und die «Bildungs-Gilde» in die Schranken zu weisen. Sinn- und nutzlose Vorhaben wie der Lehrplan 21 mit ihrem ganzen «Kompetenzenblabla», von dem niemand genau weiss, was eigentlich gemeint ist, sind ersatzlos zu begraben. Es darf niemals so kommen wie in Amerika und anderen Ländern, wo die öffentliche Schule vergammelt, während die gutbetuchten Eltern ihre Sprösslinge in die Privatschulen abziehen. So gesehen ist es eigentlich fast unerklärlich, dass nicht linke Kreise gegen die laufenden Reformen auf die Barrikaden steigen, denn wer bei dieser Bildungsschlacht den Kürzeren zieht, ist klar: Es sind die unteren Bevölkerungsschichten.
Leserbrief, NZZ, 30.7. von Oskar Meier

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