18. Juli 2014

Brauchbare Basis zur Weiterentwicklung

Aufgeschreckt durch die praktischen Beispiele im Artikel «Auf der Suche nach der Kompetenz», habe ich als pensionierter Lehrerbildner nachgeforscht, wie es mit dem Lehrplan 21 steht, und als ehemaliger Naturwissenschaftslehrer den Lehrplanteil Natur, Mensch, Gesellschaft unter die Lupe genommen. Ich finde den Entwurf eine brauchbare Basis für eine Weiterentwicklung, aber in seinem Umfang in einigen der Zielbereiche unerfüllbar. Als grossen Fortschritt sehe ich die klaren Kompetenzumschreibungen in kognitiven Bereichen und dass Technik, Arbeitswelt und natürliche Umwelt endlich als Themen für die Volksschule legitimiert werden.
Leserbrief von Hans Neeracher, NZZ, 18.7.

Mein Vorschlag an die Lehrplanverfasser: Formuliert nur die Überschriften etwas umfangreicher und verbindlicher und deklariert alles andere als Vorschläge im Kleingedruckten. Es stellt sich dann trotzdem noch die Frage, ob die vorbereitenden Gymnasien in der Lage sind, die geforderten Kompetenzen durch einen kompetenzorientierten Unterricht den künftigen Lehramtskandidaten unter ihrer Schülerschaft nebst dem von den Hochschulen gewünschten Fachwissen zu vermitteln.

Skeptisch bin ich gegenüber jenen Lehrplanbereichen, in denen es um Wertvermittlung, gesellschaftliche Zusammenhänge oder Metaphysik geht. Die gehören meiner Meinung nach nicht in einen staatlichen Lehrplan. Der Staat kann und darf Werte nicht vorschreiben, sondern nur ein Leben im Einklang mit den Gesetzen fordern. Hier kann die Schule etwas beitragen.

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