Im Kanton Aargau wird
(wie im Kanton Zürich) im Kindergarten wieder grundsätzlich Mundart gesprochen.
Das Volk sagte kürzlich deutlich ja zu einer entsprechenden Initiative - gegen
massiven Widerstand der grössten Parteien und der selbsternannten Bildungsexperten.
Sie alle, Lehrerverein, Erziehungsdepartement und PH tanzten wie Voodoo-Tänzer
um das von den Medien immer wieder neu entfachte magische Feuer der
Sprachförderung. Dabei wiederholten sie die immer gleichen Beschwörungsformeln:
„Hochdeutsch im Kindergarten schärft das Sprachbewusstsein!“ „Die Kinder können
beide Sprachformen sauber trennen!“ „Hochdeutsch kommt den Kindern in der
Schule und nachher im Beruf zugute!“ Doch all dies ist pure Spekulation. Es
existieren keine empirischen Daten zu diesen gewagten Experimenten mit unseren
Kindern. Nach heutigem Wissensstand ist die Wirkung von Hochdeutsch im
Kindergarten nach zwei Jahren wieder verpufft. Hochdeutsch im Kindergarten ist
bewusste Desintegration von Fremdsprachigen. Und weshalb sollen ausgerechnet
Kindergärtler die PISA-Deutschschwächen von Schulabgängern kompensieren? Der
ganze Hochdeutsch-Zauber im Kindergarten ist von der Bevölkerung als solcher
identifiziert worden. Die Aargauer löschten diesen Hokuspokus mit kaltem
Wasser. Der Spuk ist vorbei!
Voodoo-Pädagogik: Alles wird gut, man muss nur ganz fest daran glauben, Bild: Fellowship of the Minds
Blogbeitrag in der Südostschweiz, Urs Kalberer, 17.6.
Was hat dies alles mit
Graubünden zu tun? Auch unsere Voodoo-Pädagogik wird von LEGR,
Erziehungsdepartement und PHGR unter dem Deckmäntelchen von Fortschritt
verkauft.
Bei uns haben sogar die
Kindergärtnerinnen selbst (!) das Hochdeutsche gefordert. Es wird jetzt also mal
vormittags, mal nachmittags Hochdeutsch gesprochen. Da gibt sich ein
Berufsstand solche Mühe, endlich ernst genommen zu werden und eines Tages
gleich viel wie Primarlehrer zu verdienen. Gleichzeitig demontiert man die
eigene Aufgabe gleich selbst. Es ist nicht der Auftrag des Kindergartens, dass
die Kinder möglichst viel Hochdeutsch hören. Das bekommen sie zuhause am
Fernsehen in besserer Qualität geliefert. Wie wäre es, wenn die Kindergärtler
so auf die Schule vorbereitet würden, dass sie in der Lage sind, sich zu
konzentrieren und ohne ständige Ablenkungen den Schulalltag meistern könnten?
Ich glaube, für einen guten Schulstart wäre damit mehr getan.
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