29. Juni 2014

Jammernde Gewerkschafter schaden dem Image

In seinem Kommentar macht sich René Donzé Gedanken zu der kürzlich gestellten Lohnforderung des LCH.
Der jammernde Verband schadet dem Image des Lehrerberufs, NZZaS, 29.6. von René Donzé


Sie seien schlecht bezahlt, überarbeitet, am Rande des Burnouts: So erklärt der Lehrerverband, warum sich der Lehrermangel in der Schweiz zuspitzt. Jüngstes Beispiel ist seine Lohnstudie, wonach ein Lehrer bis zu 39 Prozent weniger verdiene als bei vergleichbarer Arbeit in der Privatwirtschaft. 20 Prozent mehr Lohn brauche es, damit man sich angemessen entschädigt fühle, so die nachgeschickte Forderung. Das ist übertrieben, auch wenn sich die Saläre der Lehrer in den letzten Jahren nicht mehr automatisch erhöht haben. Vor allem lässt sich damit der Lehrermangel nicht erklären. Der hat demografische Gründe: Die Zahl der Studierenden an den Pädagogischen Hochschulen steigt - bloss kann sie nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten. Offensichtlich erkennen noch immer sehr viele junge Menschen die schönen Seiten der Arbeit im Klassenzimmer: Sinnhaftigkeit, Arbeitsplatzsicherheit und grosszügige Ferienregelung gehören zu den Vorteilen gegenüber Wettbewerb und Unsicherheit in der Privatwirtschaft. Wenn aber die Lehrergewerkschaften ihren Berufsstand weiter so madig reden, müssen sie sich nicht wundern, wenn sich eines Tages kaum mehr jemand zum Lehrer ausbilden lassen will. 

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