11. Mai 2014

Grössere Klassen im Thurgau

Im Thurgau sollen die Klassen grösser werden. Dies schlägt die Regierung im Rahmen eines Sparpakets vor. Konkret soll die Klassengrösse auf der Sekundarstufe I um einen Schüler auf neu 21 erhöht werden.



Sparpotenzial in der Schule gefunden, Bild: Keystone

Der Kanton Thurgau will bei den Schulen sparen, 20 Minuten, 9.5.


Grössere Schulklassen, weniger Amtsstellen und eine Kürzung des Pendlerabzugs bei den Steuern: Die Thurgauer Regierung will die Staatsrechnung um 47,9 Millionen Franken entlasten. 
«Wenn es um die Entlastung der Staatsrechnung geht, kennen wir keine Tabus», hatte Finanzdirektor Bernhard Koch versprochen. 102 Massnahmen erläuterte er am Freitag vor den Medien. Diese seien für den Service Public nicht gravierend. Auch das Personal werde geschont. «Von den 3800 Stellen werden bis in drei Jahren nur 16 abgebaut», sagte Koch.
Grössere Klassen
Insgesamt will der Kanton die Ausgaben um 34 Mio. Franken kürzen. Ein hohes Sparpotential von 12 Mio. Franken liegt bei der Bildung, wie der Bericht Leistungsüberprüfung (LÜP) aufzeigt. Allein durch die Erhöhung der Klassengrösse auf der Sekundarstufe I um einen auf 21 Schüler will der Regierungsrat 4,2 Mio. Franken sparen. Brückenangebote für Schulabgänger ohne Lehrstelle sollen reduziert und eine Klasse der Handelsmittelschule geschlossen werden.
Die Zahl der Grundbuchämter, Notariate, Friedensrichter- und Betreibungsämter soll ebenfalls reduziert werden. Wie bereits vor einigen Jahren die Zivilstandsämter, sollen sie auf die fünf Bezirke begrenzt werden, was pro Jahr rund 2 Mio. Franken weniger kostet. Beim öffentlichen Verkehr soll die Verdichtung des Fahrplans auf einzelnen Strecken hinausgeschoben werden.
Pendlerabzug auf 4500 Franken
Bis im Jahr 2017 will der Kanton 14 Mio. Franken Mehreinnahmen pro Jahr generieren. Wichtigste Massnahme ist die Beschränkung des Pendlerabzugs auf 4500 Franken pro Jahr. Wegen des Bevölkerungswachstums will die Regierung fünf zusätzliche Steuersekretäre anstellen, was die Steuereinnahmen um bis zu 3 Mio. Franken erhöhen könnte.
Im Herbst 2014 wird das Thurgauer Kantonsparlament das Entlastungspaket verabschieden. Der Grosse Rat verlangte, den Thurgauer Staatshaushalt um 40 Mio. Franken zu entlasten, um ab 2017 wieder eine ausgeglichene Rechnung zu haben. «Diese Vorgaben haben wir übertroffen», sagte Koch, der Ende Mai in Pension geht. 


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