6. Mai 2014

Fragen zur Demonstration in Aarau

Beim Grossratsgebäude in Aarau demonstrieren 4000 Lehrer für ein "Fest der Bildung" gegen das Sparpaket. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur grössten Aargauer Lehrerdemo.




TW-Lehrerinnen verschenken farbige Etuis gegen einen Abbau beim Textilen Werken, Bild: Annika Bütschi

4000 Aargauer Lehrer demonstrieren heute - worum gehts eigentlich? Aargauer Zeitung, 6.5. von Mathias Küng


1 Warum demonstrieren die Lehrer in Aarau?
Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv), SP, Grüne, Grünliberale, Gewerkschaftsbund, die Verbände der Schulleiter und der Schulpflegepräsidien sowie weitere Organisationen protestieren am Dienstag Abend in Aarau mit einer Kundgebung vor dem Grossratsgebäude gegen die Sparvorschläge der Regierung im Bildungsbereich im Rahmen des Sparpakets.
Erwartet werden rund 4000 Demonstranten, also mehr als an der letzten Lehrerdemo vor zehn Jahren. Damit wäre diese die bisher grösste Lehrerdemo im Aargau. Sie soll ein «Fest der Bildung» werden.
2 Wie würden denn die Lehrer sparen?
Die Organisationen wehren sich gegen die Schwächung der Begabtenförderung und der Förderung lernschwacher Kinder, gegen die Abschaffung von Werk- und Berufswahljahr usw.
Der alv würde dafür die Schulevaluationen massiv reduzieren, auf die teure Abschaffung der Schulpflegen verzichten (hier hat der Kanton eingelenkt), den überkantonalen Bildungsbericht streichen. Lehrplan 21 und Frühfranzösisch würden sie verschieben, bis die Finanzlage des Kantons wieder im Lot ist.
3 Machen die Lehrer heute Dienstag denn «blau»?
Nein, sie geben heute normal Unterricht. Die Kundgebung ist denn auch ausdrücklich kein Streik. Dies betont alv-Geschäftsführer Manfred Dubach. Die Kundgebung beginnt deshalb extra erst um 17 Uhr.
Wer so lange Unterricht hat, dass er zu spät an der Demo wäre, darf diesen nur mit einer Bewilligung von Schulleitung oder Schulpflege früher beenden, um rechtzeitig in Aarau sein zu können.
4 Ist heute mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen?
Es gibt ganz bewusst keinen Umzug durch die Stadt. Die Organisatoren wollen eine Störung des Feierabendverkehrs vermeiden. Ihr Ziel: Sympathien holen, nicht Leute verärgern.
Sie fordern die Demonstrierenden auf, mit dem öV anzureisen, die Bahnhofstrasse möglichst zu meiden und vom Bahnhof über die Treppen am Ende des Bahnsteigs direkt zum Grossratsgebäude zu gehen. Die Stadtpolizei wird in der Oberen Vorstadt den Verkehr regeln.
5 Wie läuft die Demo ab?
Vor dem Grossratsgebäude wird eine Rednertribüne aufgestellt, mit Lautsprechern auch im Park hinter dem Gebäude. Die Demonstranten sollen Transparente mit möglichst positiven oder gar witzigen Aussagen mitbringen. Sie können sich zwischen Grossrats- und Regierungsgebäude sowie im Park verteilen.
Die Kundgebung dauert von 17 bis 18.30 Uhr. Es reden alv-Präsident Niklaus Stöckli, Franco Corsiglia für die Schulpflegepräsidenten, Susanne Menegaldo von «Schule und Elternhaus Aargau», Gewerkschaftsbund-Präsident Kurt Emmenegger und Lisa Lehner als Vertreterin der Schulleiter.


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