Um die zentralen
Fragen beim Lehrplan wird weiterhin ein Bogen gemacht. Bringt eine bis ins
Detail gesteuerte Kompetenzorientierung (mit über 4700 Kompetenzzielen!) den
Lehrkräften einen Mehrwert für den täglichen Unterricht? Oder geht vielmehr der
für den Unterrichtserfolg wichtige Gestaltungsspielraum der Lehrpersonen
verloren? Das Vermitteln von Kompetenzen ist überhaupt nichts Neues, der
Versuch einer normierten Bildungssteuerung hingegen ist ein einschneidender
Paradigmenwechsel. Ein auf praxisnahe Grundkompetenzen ausgerichteter Lehrplan
sollte als didaktischer Hintergrund den Unterricht beeinflussen, aber nicht die
täglichen Unterrichtsziele bestimmen. Wollen wir eine zentrale
Bildungssteuerung oder einen Rahmenlehrplan mit verbindlichen Inhalten und
Grundkompetenzen? Das bleibt die Kernfrage.
Hanspeter Amstutz, erste Reaktion auf die Weiterarbeit am Lehrplan 21, 12.4.
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