Statt vieler
untauglicher Statistiken ist in diesen Zeiten Transparenz angesagt. Denn wie so
oft musste ich auch jüngst erneut feststellen, dass publizierte Statistiken
nicht ihren echten Zweck erfüllen, so wie dies Leserinnen und Leser im Lande
wünschen. Die Zahlen und die Erhebungen sowie die möglichen Ursachen für eine
Tendenz sind zwar ersichtlich, nicht aber die relevanten Daten, die zur
Verbesserung einer negativen Entwicklung beitragen könnten.
Reformdruck abbauen
Dies zeigt die unlängstpublizierte Statistik über die häufigen Abgänge von jungen Lehrpersonen kurznach ihrer Ausbildung («Den Schulen laufen die Lehrer davon», Newsnet, 6. 4. 2014). Die Bevölkerung schreckt wohl zu
Recht auf, wenn sie feststellen muss, dass jene Statistik aufzeigt, wie vor
allem junge Lehrpersonen bereits im ersten Berufsjahr den Bettel hinwerfen
würden. Diese Statistik lässt eine Begründung für dieses Phänomen aber offen.
Quelle: Wertlose Statistik über Lehrerabgänge, Basler Zeitung, 10.4. von Caroline Mall, Landrätin (SVP) BL
Man könnte daraus aber
freilich auch schliessen, dass sich die Herren Bildungspolitiker dieser
Entwicklung wohl bewusst sind. Das Statement von Christian Amsler lässt nämlich
aufhorchen, indem er ankündet, den Druck von den Lehrpersonen zu nehmen, und
eine grosse pädagogische Freiheit derselben verspricht. Ebenfalls möchte Amsler
den Reform- und Organisationsdruck bei den Schulen abbauen.
Kerngeschäft in den
Vordergrund
Offensichtlich werden
jene Stimmen der Lehrpersonen endlich gehört, die sich seit geraumer Zeit gegen
den Lehrplan 21 und die ständigen neuen Reformen wehren. Denn der Lehrberuf
kann tatsächlich attraktiv sein, wenn das Kerngeschäft einer Lehrperson endlich
wieder in den Vordergrund gerückt wird – denn dann wären mit Sicherheit viel
weniger Abgänge von jungen und motivierten Lehrpersonen zu verzeichnen.
Für mehr Zufriedenheit
Es ist jetzt wirklich an
der Zeit, über Lehrpläne und Reformitis nachzudenken, bevor wir auch im Segment
des Lehrberufes eine Zuwanderung hinnehmen müssen. Die ganze Zentralisierung,
die wir in der Bildungslandschaft anvisieren müssen, welche leider auf das
Harmos-Konkordat zurückzuführen ist, lässt nun hoffentlich auch all jene
aufhorchen, die dieser Vorlage zugestimmt haben.
In diesem Zusammenhang
wäre es wirklich interessant, die publizierte Statistik sorgfältig zu
vervollständigen und die Karten auf den Tisch zu legen – nämlich zu der
Frage, weshalb denn die Junglehrer ihren Beruf so schnell aufgeben. Es wäre
einer von vielen Ansätzen, die es den Bildungspolitikerinnen und -politikern
ermöglichen müssten, ihren Auftrag so zu erfüllen, dass eine grossmehrheitliche
Zufriedenheit in der Bildungslandschaft spürbar wird. Caroline Mall, Reinach,
Landrätin SVP.
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