Zuger Kantonsrat darf nicht bei Lehrplänen mitreden, Neue Luzerner Zeitung, 10.4.
Bildungsinhalte seien durchaus politisch, begründete
SVP-Kantonsrat Thomas Wyss die Motion. Als Beispiele nannte er etwa den
Sexualkundeunterricht oder Gender-Fragen. „Es würde die Legitimation eines
Lehrplanes erhöhen, wenn das Parlament darüber befinden könnte.“ Seine Fraktion
verlangte, dass nicht mehr der Bildungsrat die Lehrpläne absegnet sondern das
Parlament.
Die Mehrheit der Parlamentarierinnen und Parlamentarier
war aber anderer Meinung. Der SVP gehe es doch nur darum, medienwirksam über
den Sexualkundeunterricht diskutieren zu können, sagte SP-Kantonsrat Zari
Dzaferi. Mit seinem Entscheid folgte der Kantonsrat dem Regierungsrat, der den
Vorstoss ebenfalls ablehnte.
Bildungsdirektor Stephan Schleiss, selber SVP-Mitglied,
kündigte aber an, bei einer zukünftigen Schulgesetzrevision allenfalls dem
Regierungsrat mehr Kompetenzen zu geben. Er schlägt vor, dass die Regierung
künftig abschliessend über die Lehrpläne befinden soll. Bereits heute hat sie
das letzte Wort, wenn eine Änderung finanzielle Auswirkungen hat.
Bisher gibt es keinen Kanton, in dem das Parlament über
Lehrpläne entscheidet. Die SVP lancierte aber in mehreren Kantonen
entsprechende Vorstösse.
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