5. Januar 2014

Kompetenzzentrum für Holocaust-Education

Die Pädagogische Hochschule St. Gallen gründet ein Kompetenzzentrum für Holocaust-Education. Sensibilisierung für Ursachen von Rassismus sei in der Lehrerbildung ein sehr wichtiges Thema, sagt PHSG-Rektor Erwin Beck.
Holocaust-Bildung an der PHSG, St. Galler Tagblatt, 5.1. von Daniel Klingenberg


Die Zürcher Beratungsstelle «Tamach» für Holocaust-Überlebende und ihre Angehörigen hat in den letzten 15 Jahren eine Tätigkeit im Bereich der Holocaust-Education aufgebaut. Da «Tamach» die Arbeit Ende des letzten Jahres eingestellt hat, übernimmt nun die Pädagogische Hochschule St. Gallen (PHSG) ihr Erbe und gründet ein Kompetenzzentrum für Erziehung zu Toleranz und Holocaust-Education. «Erinnerungskultur und Sensibilisierung für Ursachen von Ausgrenzung und Rassismus sind in der Lehrerbildung ein sehr wichtiges Thema», sagt PHSG-Rektor Erwin Beck.
«Tamach» hat auch den Bigler-Preis verliehen, der auf den 2007 verstorbenen Holocaust-Überlebenden Kurt Bigler zurückgeht. Die PHSG übernimmt auch die Verleihung des Bigler-Preises. In diesem Jahr werden die Preisträger am 13. Februar ausgezeichnet. Es sind die Primarschule Hutten in Zürich, das Gymnasium Friedberg in Gossau und der Theaterschaffende Milo Rau. Alle würden zur Erziehung zur Toleranz beitragen, heisst es in einem Schreiben zur Preisverleihung. Mit dem Bigler-Preis werden Personen ausgezeichnet, die in bedeutender Weise zur Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus beitragen.
Für Margrith Bigler-Eggenberger, die Frau des verstorbenen Kurt Bigler und erste Bundesrichterin der Schweiz, ist das Thema Holocaust-Education von grosser Bedeutung: «Das ist heute wichtig, um junge Menschen für Themen wie Antisemitismus und Fremdenhass zu sensibilisieren. Auch heute leben wieder totalitäre und populistische Regimes auf, wenn man an Vorkommnisse in Ungarn und anderen Staaten denkt.» Das Kompetenzzentrum ist noch in der Planungsphase und wird am 8. Mai 2014 gegründet.

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