3. Januar 2014

Aargauer Lehrer wissen nicht, wie es weiter geht

Im Aargau dauert die Primarschule ab kommendem August nicht mehr fünf, sondern neu sechs Jahre. Die Oberstufe wird von vier auf drei Jahre verkürzt. Dies hat Konsequenzen für die Oberstufenlehrer, von denen viele noch nicht wissen, wie es im kommenden Schuljahr weiter gehen wird. 


Dilettantische Schulleitungen, Bild: Keystone

Umstellung des Aargauer Schulsystems steht bevor, SRF Regional, 3.1.

Bericht Schweiz Aktuell, Schweizer Fernsehen, 3.1.


Christa Eckmann unterrichtet heute an der Schule Wettingen Oberstufenschüler im Werken. Künftig wird sie jedoch Primarschüler unterrichten – wegen der Umstellung des Schulsystems.
Sie freut sich auf diese Änderung: «Die Jugendlichen stehen an einem ganz anderen Punkt ihrer Entwicklung als die Primarschüler. In der Oberstufe sind sie stark mit der Gruppendynamik beschäftigt, mit dem Erwachsenwerden, mit der Pubertät. Dies fliesst natürlich stark in den Unterricht ein. Ich denke, in der Mittelstufe sind die Schüler neugieriger, so dass die Arbeit, der Unterricht noch mehr im Zentrum steht.»
Wie Christa Eckmann geht es im Aargau momentan vielen Oberstufenlehrern – durch die Reduktion von 4 auf 3 Jahre braucht es deutlich weniger von ihnen. Laut einer Umfrage des Aargauer Lehrerverbands (ALV) haben im November aber noch viele Lehrer nicht gewusst, wie es nächsten Sommer weitergehen soll.
Schulleitungen sind gefordert
Andere wiederum verlieren ihre Stelle und wissen nicht, wie es weiter geht. «Wir haben beobachtet, dass ein paar Schulleitungen ein wenig dilettantisch vorgegangen sind. Wir haben gesehen, dass zum Beispiel die Trennungskriterien nicht gemacht oder nicht gut gemacht wurden. Dies hat zu grossen Verunsicherungen geführt. Wiederum andere Schulen haben dies sehr zügig und gut gemacht», so der Präsident des ALV, Niklaus Stöckli.
Beim Bildungsdepartement des Kantons Aargau heisst es, die Umsetzung des neuen System laufe gut. Die Personalplanung sei Aufgabe der Schulleitungen und der Schulpflegen.
Aber: «Wir haben den Schulen Umsetzungshilfe gegeben, wie sie die Umstellung erfolgreich bewältigen können. Wir haben auch Supportgruppen für den Personalplanungsprozess oder auch für die Schulraumplanung. Zudem hat jede Schule einen Mitarbeiter der Abteilung Volksschule, der sie berät», sagt Christian Aeberli, Leiter Abteilung Volksschule des Kantons Aargau.

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