28. Juli 2013

Swissdox nicht mehr gratis

Kurz vor den Sommerferien haben über tausend Schulen unerfreuliche Post von der Swisscom erhalten. Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie nicht mehr gratis auf das Online-Medienarchiv Swissdox zugreifen können. Dieser Service war Teil der Aktion «Schulen ans Netz», in deren Rahmen die Swisscom den Schulen Internet-Zugang sowie weitere Dienstleistungen gratis anbietet. Für ihr schulisches Engagement investiere die Swisscom pro Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag, sagt Sprecherin Annina Merk. Ein Grossteil davon entfällt auf Eigenleistungen. Die Medienabfragen der Schulen bei Swissdox hingegen musste die Swisscom bezahlen. Dafür gab sie laut Merk einen «hohen fünfstelligen Betrag» aus. Diesen sollen die Schulen nun selber aufbringen. Swissdox offeriert ihnen einen Rabatt von 50 Prozent.
Genutzt wird das Angebot vor allem von Lehrpersonen zur Vorbereitung des Unterrichts. Sie können Presseartikel zu bestimmten Themen suchen. Auch Berufsschüler und Gymnasiasten dürften zu den regen Nutzern gehört haben, schätzt Beat Zemp, Präsident des Lehrerverbands Schweiz: «Die Kantone werden sich daher überlegen müssen, ob sie den flächendeckenden Zugang für alle Schulen erhalten wollen oder ob sie eine schulbezogene Lösung vorziehen.» Ein gewisses Verständnis habe er für die Massnahme der Swisscom, sagt Zemp. Das Unternehmen habe sein Engagement in der Medienpädagogik stark ausgebaut. «Das kostet ebenfalls Geld. Entsprechend muss ein anderes Sponsoring heruntergefahren werden.» In den Schulen hingegen macht sich da und dort Ärger breit, weil in der Sommerpause niemand da ist, der das nun nötige Budget bewilligt, geschweige denn den Zugang einrichtet. 
Quelle: NZZaS, 28.7. von René Donzé

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen