Wir haben schon kritisch über den Zusammenschluss verschiedener Organisationen im Bereich Umwelt und Entwicklung berichtet. Das neu entstandene Kompetenzzentrum nennt sich Education 21 und will natürlich die Schulen entsprechend instrumentalisieren. Eine weitere Expansion wird durchaus angestrebt - vorausgesetzt die finanzielle staatliche Unterstützung verläuft planmässig.
Behörden und private Organisationen, die im Bereich
von Entwicklung und Umwelt tätig sind, fördern die Vermittlung des
entsprechenden Wissens und Verständnisses in der Schule. Als Kompetenz- und
Dienstleistungszentrum besteht seit Anfang Jahr «Education 21». Die Fachstelle
bietet Unterrichtsmedien an, kann Projekte finanziell unterstützen, gibt die
Zeitschrift «Ventuno» heraus und nimmt durch Zusammenarbeit mit den
Pädagogischen Hochschulen Einfluss auf die Aus- und Weiterbildung von
Lehrpersonen.
Die Orientierung der Medien über «Education 21»
bedeute keine neue Offensive für Bildung in nachhaltiger Entwicklung, hält
Isabelle Chassot, Präsidentin der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), in einer
Unterlage fest. Vielmehr sollten nicht zu viele interessierte Akteure direkt an
die Schulen gelangen. «Education 21» ist durch Fusion der Stiftung Bildung und
Entwicklung mit der Stiftung Umweltbildung entstanden. Sie arbeitet mit einem
Leistungsauftrag der EDK (also der Kantone) und des Bundes; Beiträge erhält sie
namentlich von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit sowie von den
Bundesämtern für Umwelt und für Gesundheit. Sie verfügt in Bern, Lausanne,
Lugano und Zürich insgesamt über 29 Personalstellen und ein Budget von fast 7
Millionen Franken.
Eine weitere Expansion wird durchaus angestrebt. Die
Präsidentin der Stiftung, die jurassische Bildungsdirektorin Elisabeth
Baume-Schneider, möchte die Gesundheit, die Politik und auch die Wirtschaft
mehr einbeziehen. Laut der Pressemitteilung wird übrigens als Ziel von Bildung
auch verstanden, «Lebensstile zu erlernen». - Dann versteht man allerdings
schlecht, weshalb sich die Bildungsdirektoren nicht wieder konsequent
Erziehungsdirektoren nennen.
Quelle: NZZ, 6.6.
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