6. Juni 2013

Neues zur nachhaltigen Entwicklung

Wir haben schon kritisch über den Zusammenschluss verschiedener Organisationen im Bereich Umwelt und Entwicklung berichtet. Das neu entstandene Kompetenzzentrum nennt sich Education 21 und will natürlich die Schulen entsprechend instrumentalisieren. Eine weitere Expansion wird durchaus angestrebt - vorausgesetzt die finanzielle staatliche Unterstützung verläuft planmässig.
Behörden und private Organisationen, die im Bereich von Entwicklung und Umwelt tätig sind, fördern die Vermittlung des entsprechenden Wissens und Verständnisses in der Schule. Als Kompetenz- und Dienstleistungszentrum besteht seit Anfang Jahr «Education 21». Die Fachstelle bietet Unterrichtsmedien an, kann Projekte finanziell unterstützen, gibt die Zeitschrift «Ventuno» heraus und nimmt durch Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen Einfluss auf die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen.
Die Orientierung der Medien über «Education 21» bedeute keine neue Offensive für Bildung in nachhaltiger Entwicklung, hält Isabelle Chassot, Präsidentin der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), in einer Unterlage fest. Vielmehr sollten nicht zu viele interessierte Akteure direkt an die Schulen gelangen. «Education 21» ist durch Fusion der Stiftung Bildung und Entwicklung mit der Stiftung Umweltbildung entstanden. Sie arbeitet mit einem Leistungsauftrag der EDK (also der Kantone) und des Bundes; Beiträge erhält sie namentlich von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit sowie von den Bundesämtern für Umwelt und für Gesundheit. Sie verfügt in Bern, Lausanne, Lugano und Zürich insgesamt über 29 Personalstellen und ein Budget von fast 7 Millionen Franken.

Eine weitere Expansion wird durchaus angestrebt. Die Präsidentin der Stiftung, die jurassische Bildungsdirektorin Elisabeth Baume-Schneider, möchte die Gesundheit, die Politik und auch die Wirtschaft mehr einbeziehen. Laut der Pressemitteilung wird übrigens als Ziel von Bildung auch verstanden, «Lebensstile zu erlernen». - Dann versteht man allerdings schlecht, weshalb sich die Bildungsdirektoren nicht wieder konsequent Erziehungsdirektoren nennen.
Quelle: NZZ, 6.6.

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