Die Aussagen von Martin Jäger, Vorsteher des Erziehungsdepartements, im Zusammenhang mit der
Fremdspracheninitiative bedürfen einer Richtigstellung. Jäger befürchtet
aufgrund der Fremdspracheninitiative ein Ausscheren Graubündens vom
harmonisierten Bildungssystem. Tatsache ist, dass Graubünden mit seinem eigenen
Konzept weder mit der ersten noch mit der zweiten Fremdsprache den Kompromiss
der Ost- und Zentralschweizer Kantone mitträgt. Weiter spricht Jäger vom „breit
abgestützten Harmos-Konkordat“. Graubünden macht - zusammen mit der Mehrheit
der Deutschschweizer Kantone - bei Harmos gar nicht mit. Verantwortlich dafür
ist nicht zuletzt das untaugliche Sprachenkonzept, das wir mit der Initiative
bekämpfen wollen. Bereits jetzt gibt es Kantone, die die zweite Fremdsprache
zurück an die Oberstufe versetzt haben. Unsere Haltung in dieser Frage ist von
nationalem Interesse und wird in vielen weiteren Kantonen als Zeichen der
Vernunft mit Erleichterung aufgenommen werden.
Leserbrief Urs Kalberer, 11.5. in: Südostschweiz
Graubünden ist nicht nur mit seiner ersten Fremdsprache abgeschnitten von der restlichen Schweiz, Bild: EDK
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